Station: [6] Made in Schramberg


M: Schramberg kann auf eine lange Industriegeschichte zurückblicken. In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Industrielandschaft in der Schwarzwald-Stadt jedoch dramatisch verändert. Bis in die 1980er-Jahre war die Uhrenfabrik Gebrüder Junghans der größte Arbeitgeber in Schramberg. Infolge der „Uhrenkrise“ verlor das Unternehmen jedoch an Bedeutung, es kam zu Massenentlassungen und zu einem bundesweiten Spitzenwert in der Arbeitslosigkeit.

F: Vor allem mit einem Namen wird Schramberg heutzutage wohl sofort in Verbindung gebracht – und das ist Trumpf. Das Unternehmen für Werkzeugmaschinen und Lasertechnik steht wie kein zweites für den erfolgreichen Strukturwandel. Mit rund 1.400 Arbeitsplätzen ist Schramberg mittlerweile das zweitgrößte Zweigwerk der Trumpf-Gruppe.

M: Hervorgegangen ist es aus einem Teil der 1904 gegründeten Spiralfedernfabrik Carl Haas. Ab 1964 setzte man verstärkt auf Laser – eine Technik, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Zunächst hoffte man, die neuartige Technik für das Auswuchten des Schwingsystems in der mechanischen Uhr nutzen zu können. Doch die ersten Erprobungen verliefen unbefriedigend. Für etwas Anderes eigneten sich die Laser jedoch hervorragend: zum automatisierten Befestigen der Spiralfedern. Seit 1992 gehört Haas-Laser zur Trumpf-Gruppe.

F: Der Begriff Laser ist eine englische Abkürzung und steht für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation. Die theoretischen Grundlagen für diese Technik wurden bereits im Jahr 1917 gelegt, von keinem Geringeren als dem Physiker Albert Einstein. Im Jahr 1960 gelang es schließlich erstmals mit einem synthetischen Rubin einen Laserstrahl zu erzeugen.

M: Die Anwendungsmöglichkeiten der Lasertechnik sind so faszinierend wie vielfältig. Mithilfe von Lasern kann man Metalle bohren, schneiden oder auch schweißen.

F: Man kann Geräte und Schilder beschriften, Augen operieren, Karies entfernen und wenn nötig Gesichtsfalten glätten.

M: Man kann damit Entfernungen und Geschwindigkeiten messen, die Barcodes von Supermarktartikeln einlesen, Datenträger abtasten und sogar im Internet surfen.

F: In der Glasvitrine hinter Ihnen zeigen wir unter anderem eine Ytterbium-YAG-Kristallscheibe mit Kühlvorrichtung. Sie ist das Herzstück eines Festkörperlasers. Auf den ersten Blick ein recht unscheinbares Objekt. Aber er steht stellvertretend für eine DER  Zukunftstechnologien. Und Schramberg ist mittendrin.

Foto: © Stadtmuseum Schramberg