Station: [18] Kirchenmodell von Hans Mieth


Über 1.200 Stunden, umgerechnet 150 Arbeitstage, hat Hans Mieth in den originalgetreuen Nachbau der Kirche investiert. Zahlreiche Detaillösungen zeugen vom Einfallsreichtum und der Kreativität des Hobbykrippenbauers aus Schuttern.

Der Nachbau der Klosterkirche von Schuttern hat Hans Mieth schon immer beschäftigt, allerdings sind die Baupläne der Kirche nicht überliefert. 1992 bot sich die Gelegenheit: Die Klosterkirche wurde für Renovierungsarbeiten eingerüstet. Zusammen mit seinem damals neunjährigen Sohn Jan schritt Mieth zur Tat. Abenteuerlich turnten die beiden auf dem Gerüst herum. Mit Bandmaß, Lot, Papier und Stift vermaßen sie die Klosterkirche.

In seiner Werkstatt ging er dann mit seiner Frau Beate ans Werk. Der Korpus der Kirche wurde aus Sperrholz angefertigt. Doch um die vielen Details originalgetreu herzustellen, bedurfte es einer Menge Einfallsreichtum. So stanzte Hans Mieth 1.200 Rundblättchen aus Alublech und klebte sie auf das Sperrholzdach. Für die Balustrade schnitzte er Holzwäscheklammern zurecht. Die Minifigürchen am Kirchenturm kaufte er im Spielzeugladen.

Danach ging es an den Innenraum. Er fotografierte und verkleinerte das Altarbild so lange, bis es stimmte. Er baute den Altar mit Weihnachtskrippe und nahm Orgelklänge und Glockengeläut auf Tonband auf. Zum Schluss half der Schutterer Künstler Eddy Hangs. Sowohl die Marmorierung im Innenteil als auch das Bemalen der Fassade der Kirche tragen seine künstlerische Handschrift.

Wer ein weiteres Kunstwerk von Eddy Hangs sehen möchte, betrachte das Gemälde von Marie Antoinette, ebenfalls hier im Ausstellungsraum.

Alle Abbildungen: © Historischer Verein Schuttern 603 e.V. / Gemeinde Friesenheim