Station: [13] Töpferei Birgit Greiner


M: Gleich neben der Kirche, nur wenige Schritte vom Keramik-Museum entfernt, liegt die Werkstatt von Birgit Greiner. Durch eine efeu-umrankte Tür geht es hinein in den Verkaufsraum…

F: … und auch innen rankt und wächst es. Über ihre Teller, Schüsseln oder Brottöpfe wuchern wilde Beeren und Blüten in zarten Rosétönen, flattern blaue und rote Schmetterlinge, krabbeln Käfer. Birgit Greiner hat sich ganz auf die Herstellung von Fayencen spezialisiert.

M: Als Fayence bezeichnet man eine weißdeckende Glasur auf farbigem Scherben. Nach einem ersten Schrühbrand werden mit einem dünnen Pinsel detailreiche Bilder auf den weißen Untergrund gemalt, in zart-durchscheinenden aber dennoch leuchtenden Farben. Dann wird das Stück ein zweites Mal bei höheren Temperaturen gebrannt – es wird „glattgebrannt“.

F: Neben Beeren und Schmetterlingen liegt Birgit Greiner vor allem ein Dekor am Herzen, das eine stilisierte Thüringer Landschaft nachempfindet. Zwischen sanften Hügeln und saftigen Wiesen liegt ein verschlafenes Dörfchen mit seinen Bauernhören und Fachwerkhäuern und seinem barocken Kirchturm. Ein paar Vögel ziehen durch den leicht bewölkten Himmel.

M: Ein Idyll auf dem morgendlichen Frühstückstisch! Mitte der 1980er Jahre unterhielt Birgit Greiner eine Werkstatt im benachbarten Eisenberg. Seit 1993 ist sie in Bürgel ansässig. Was zunächst nur als zweites Standbein gedacht war, hat sich durchgesetzt: Im Laufe der Jahre haben die Fayence-Geschirre das traditionelle Blau-weiß gänzlich aus ihrem Repertoire verdrängt.

Fotos: © Keramikmuseum Bürgel