Station: [6] Heinrich IV. und das Edikt von Nantes


„Unser guter König“ war der freundliche Beiname Heinrichs des IV. von Frankreich. Als volksnah und großzügig wird er beschrieben, und mit etwas Phantasie erahnt man in dieser Maske ein menschenfreundliches Gemüt.
Im Jahre 1589 wurde Heinrich zum König von Frankreich gekrönt. Vier Jahre lang hielt er sich hier, als einziger protestantischer König in der Geschichte des Landes auf dem Thron. Jedoch war diese Zeit stark von innerfranzösischen Auseinandersetzungen gekennzeichnet. Erst nachdem Heinrich IV. 1593 zum Katholizismus übertrat, konnte er sich als König durchsetzen.
Er regierte insgesamt 21 Jahre lang das Land. In dieser Zeit gelang es ihm, das zerrüttete Frankreich nach den vielen Religionskriegen wieder aufzubauen und ein Stück weit zu einen. Seine größte Errungenschaft war das Edikt von Nantes, das Heinrich IV. im Jahr 1598 gegen großen Widerstand durchsetze. 
Dieses Edikt sicherte den französischen Protestanten, unter gewissen Einschränkungen, das Recht auf Religionsausübung zu. Damit beendete Heinrich IV. nach mehr als 30 Jahren den Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Hugenotten und brachte vorerst den Religionsfrieden ins Land. 
Die Reformierten erhielten nun Zutritt zu allen öffentlichen Ämtern, Schulen und Universitäten. Durch das Edikt gewannen die Hugenotten an politischer und militärischer Macht. Ihnen wurden über 100 Sicherheitsplätze mit eigenem Militär und Gouverneuren zugebilligt wurden. Somit entstand in Frankreich an diesen Stätten eine Art Staat im Staate.
Leider fiel Heinrich der IV. seiner liberalen Politik selbst zum Opfer. 1610 wurde er von einem fanatischen Mönch in Paris erstochen. 

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