Station: [h] Navigation


Die Nautik ist die Lehre der Führung eines Schiffes auf See. Verantwortlich für ihre korrekte Ausführung ist der Kapitän. Er gibt den Kurs eines Schiffes vor, der durch den Steuermann am Ruder eingehalten wird. Stellvertretend für den Kapitän kann auch der erste Offizier zuständig für die Führung des Schiffs sein. Um ein Schiff sicher zu seinem Ziel bringen zu können, muss zuallererst seine Position bestimmt werden. Hierzu müssen Längen- und Breitengrade ermittelt werden. Das Gradnetz findet sich heutzutage auf jedem Globus; Die geographischen Längen bezeichnet hierbei den Abstand zweier Längslinien auf diesem Globus und die geographische Breite die Entfernung eines Punktes vom Äquator. Die Ortung des eigenen Schiffs geschieht seit des Altertums mit Hilfe der Himmelskörper und wird mit der modernen Schifffahrt durch Funkpeilung, Radar und GPS ergänzt. Seit dem 12. Jahrhundert – in seiner heutigen Form seit dem 16. Jahrhundert – wird die Navigation durch die Nutzung umfangreicher Seekarten erleichtert. Auf ihnen sind die Küstenlinien verzeichnet, sowie Tiefenlinien des Meeres, Positionszeichen, Unterwasserhindernisse wie Schiffswracks oder Riffs und die Längen- und Breitengrade. Dazu sind Schifffahrtsrouten und weitere für die Navigation wichtige Informationen enthalten. SEEFALKE navigierte auch mithilfe einer solchen Seekarte, wir sehen sie auf dem Kartentisch im Raum hinter uns. Hinzu kam aber das spätestens seit den 1960er Jahre standardmäßig auf bestimmten Schiffstypen eingebaute Radar. Mittels gerichteter und reflektierter elektromagnetischer Wellen ermöglicht das Radar, die Position, die Entfernung und die Geschwindigkeit von Objekten zu messen. So wird der Blick aus der Vogelperspektive auf das Umfeld des Schiffes ermöglicht. Der sogenannte ‚Blip’ ist hierbei die Bezeichnung für den rhythmisch aufleuchtenden Punkt – das Echozeichen – auf dem Bildschirm. Die Seekarten im Kartenraum dienen in diesem Fall der Absicherung, hier wird der Kurs zusätzlich verfolgt und kontrolliert. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, verfügt SEEFALKE wie jedes andere moderne Schiffe zusätzlich über Kompasse, Sextanten und ähnliche Messinstrumente. Sollten einmal sämtliche elektronische Geräte an Bord ausfallen, wäre eine Positionsbestimmung durch die sogenannte Koppelnavigation gesichert. In diesem Fall kann die Position für einen kurzen Zeitraum mittels Kompass und einer sogenannten Logge relativ genau bestimmt werden. Beim Loggen muss der Seemann beobachten, in welcher Zeit ein bestimmtes Stück Seil ausläuft, dass zuvor mit einem beschwerenden Stück Holz ins Wasser geworfen wurde. Längen- und Breitengradmessungen können alternativ mit mechanischen Messinstrumenten wie dem Sextanten und dem Chronometer vorgenommen werden. Hierbei werden durch die Geräte feste Himmelskörper anvisiert und durch Berechnungen die Position auf See bestimmt.