Station: [10] Götter und Tempel


Verehrt wurden in Sumelocenna folgende Göttinnen und Götter:

 

IUPPITER        Oberster Himmelsgott und Göttervater

IUNO                Oberste Göttin, Göttin der Frauen und Geburten

MINERVA        Schutzgöttin der Weisheit und Kunstfertigkeit, Beschützerin der Handwerker

MERKUR         Gott des Handels, Erfinder aller Künste, Führer auf Wegen und Reisen, Götterbote

APOLLO          Heilgott, Gott der Musik

SIRONA           keltische Quellgöttin

HERECURA     keltische Göttin der Unterwelt und der Verstorbenen

 

Und noch viele mehr!

In Sumelocenna verehrten die Bewohner und Bewohnerinnen römische Götter wie Juno, Jupiter, Minerva, Apollo oder Diana, zugleich aber auch keltische Götter wie Herecura, die Göttin der Fruchtbarkeit und der Verstorbenen oder die Heilgöttin Sirona. 

Schon 1842/43 fanden sich im Bereich des ehemaligen Hohenberger Schlosses (der heutigen Justizvollzugsanstalt) Hinweise auf römische Tempel, wie z.B. Götterstatuen, Reliefs, Inschriften und Architekturteile. 

1995 begannen systematische Ausgrabungen und erbrachten den Nachweis, dass sich auf der westlichen Anhöhe Sumelocennas tatsächlich ein ummauerter Tempelbezirk befand. Zentral auf einer Terrasse standen zwei gallo-römische Umgangstempel. Sie sind jeweils etwa 18 m x 18 m groß und stehen in einer Flucht mit zwei kleinen, ebenfalls quadratischen Kultbauten. Im Inneren von Tempel II weist eine Fundamentierung auf einen Altar oder ein Götterbild hin. 

Gegenüber von Tempel I befand sich ein Gebäude mit vorgelagerter Portikus (Säulengang), zweifarbigen Mosaikböden und bemalten Wänden, welches ein Priesterhaus, ein Versammlungsort von Kollegien oder eine Pilgerunterkunft gewesen sein könnte. 

In der nördlichen Umfassungsmauer des Tempelbezirks stand ein großer Hallenbau mit einer auffälligen Herdstelle oder einem Altar darin. Zugänglich war das heilige Areal über eine Treppe zu einer etwa 5 m breiten Straße, die im Norden durch eine mächtige Stadttoranlage und südöstlich ins Zentrum der römischen Stadt führte. Der Turm mit Tordurchfahrt ist für zivile Befestigungen in Obergermanien einzigartig.

 

Foto 1: © Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum Rottenburg am Neckar

Foto 2-4: © Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum Rottenburg am Neckar, Steffen Schlüter 

Visualisierung Römische Götter: KI-generiert

Foto 6-7: © Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum Rottenburg am Neckar, Steffen Schlüter