Station: [10] Götter und Tempel
Hier, im Gebiet des alten Hohenberger Schlosses, neben dem heutigen Gefängnis, fand man schon seit dem Jahr 1842 Zeugnisse von römischen Tempeln. Dazu zählten Götterstatuen, Reliefs, Inschriften und Teile von Gebäuden. Erst 1995 begannen dann die Ausgrabungen. Dabei fanden die Forscherinnen und Forscher heraus, dass genau unter unseren Füßen Sumelocennas heiliger Bezirk lag!
Damals verehrten die Menschen römische Götter. Dazu gehörten Juno, Jupiter, Minerva, Apollo und Diana. Zugleich aber glaubte die Bevölkerung auch weiterhin an keltische Götter, wie Herecura, die Göttin der Fruchtbarkeit und der Verstorbenen, und die Heilgöttin Sirona. Auch der persische Sonnengott Mithras wurde hier verehrt. In der Mitte dieses Tempelbezirks standen zwei große gallo-römische Tempel. Jeder Tempel war etwa 18 x 18 Meter groß und stand in einer Reihe mit zwei kleineren Kultbauten. Im Inneren des zweiten Tempels gab es Hinweise auf einen Altar oder ein Götterbild. Gegenüber vom ersten Tempel gab es ein Gebäude mit einem Säulengang, bunten Mosaikböden und bemalten Wänden. Dieses Gebäude könnte ein Versammlungsort, eine Unterkunft für Pilger oder ein Priesterhaus gewesen sein. Die Priester und Priesterinnen wachten über die Einhaltung der strengen kultischen Vorschriften. In der nördlichen Mauer des Tempelbezirks stand ein großer Hallenbau mit einem Herd oder einem Altar. Das Heiligtum konnte man über eine Treppe erreichen, die zu einer etwa fünf Meter breiten Straße führte. Diese Straße führte im Norden zu einem großen Stadttor mit Tordurchfahrt und im Südosten ins Zentrum der römischen Stadt.
Das war ein kleiner Einblick in die römische Götterwelt Sumelocennas. Vielen Dank fürs Zuhören!
Foto 1: © Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum Rottenburg am Neckar
Foto 2-4: © Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum Rottenburg am Neckar, Steffen Schlüter
Visualisierung Römische Götter: KI-generiert
Foto 6-7: © Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum Rottenburg am Neckar, Steffen Schlüter

