Station: [6] Handel und Geld
Viele Dinge des täglichen Lebens, vor allem aber des gehobenen bis luxuriösen Lebensstandards, mussten importiert werden. Voraussetzung für einen regen und reibungslosen Handel war ein gut ausgebautes Verkehrsnetz.
Häufigstes Transportmittel war der von einem Ochsengespann gezogene Wagen. Größere Warenmengen transportierte man dagegen möglichst auf dem Wasserweg.
Handelsgüter waren neben Lebensmitteln wie Öl, Wein, Fischsoße, Fische, Datteln, Feigen Rosinen, Austern und Gewürzen auch Geschirr aus Metall, Glas und Terra sigillata. Flüssige Lebensmittel wurden meistens in Amphoren verschickt. Inschriften auf den Amphorenhälsen gaben Auskunft über Inhalt, Leer- und Füllgewicht, Produzent, Händler und Empfänger.
Andere Waren, die importiert wurden waren Metalle und Edelmetalle, Bernstein und Textilien wie Wolle, Leinen und Flachs sowie Duftstoffe wie Weihrauch und Myrrhe. Luxusprodukte waren Seide aus China und Baumwolle, Pfeffer und Reis aus Indien sowie Edelsteine aus Somalia.
In der römischen Kaiserzeit waren Gold-, Silber-, Bronze- und Kupfermünzen im Umlauf, die folgende Nominale hatten:
1 AUREUS (Gold) = 25 DENARII
1 ANTONIANUS (Silber) = 2 DENARII
1 DENARIUS (Silber) = 4 SESTERTII
1 SESTERTIUS (Bronze) = 2 DUPONDII
1 DUPONDIUS (Bronze) = 2 ASSES
1 AS (Kupfer) = 2 SEMISSES
1 SEMIS (Bronze) = 2 QUADRANTES (Kupfer)
Der Wert der Münzen ergab sich aus ihrem Metallgehalt, der offiziell natürlich immer gleich bleiben sollte. Tatsächlich wurde der Unterschied zwischen dem Material- und dem Nennwert allerdings immer größer. So bemühte man sich bereits in der Antike wiederholt darum, den Wert des Münzgeldes nach Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit zu stabilisieren.
Um den regionalen Münzgeldmangel zu beheben, wurde in manchen Siedlungen mehr oder minder offiziell Geld gegossen oder geprägt, das wie gutes Silbergeld aussah, aber im Kern aus billiger Bronze bestand. Ob es sich hierbei um bewusste Fälschungen oder in der Not hergestelltes Ersatzgeld handelte, muss offenbleiben.
Foto 1-11: © Sumelocenna - Römisches Stadtmuseum Rottenburg am Neckar, Steffen Schlüter

