Station: [30] Albert.Sammt-Zeppelin Museum im KULT, Hauptstraße 52


M: „Noooo“, schreien die Augenzeugen voller Entsetzen über das Flugfeld in Lakehurst New Jersey, als am 6. Mai 1937 die Hindenburg in Flammen aufgeht und abstürzt. 35 der 97 Menschen an Bord sowie ein Mitglied der Bodenmannschaft kommen in dem flammenden Inferno ums Leben. Albert Sammt, der als Erster Offizier den Flug begleitet, überlebt schwerverletzt mit großflächigen Verbrennungen.

F: Dabei fing alles so schön an:

M: Lautlos schwebte er durch die Lüfte – der Zeppelin, das walförmige rund 200 Meter lange Luftschiff. Hoch hinaus wollte auch Albert Sammt, Sohn eines Seilers, der 1889 in Niederstetten geboren wurde. Schon früh war er von der Luftfahrt fasziniert und als er im Alter von knapp 23  Jahren die Bekanntschaft mit Graf Zeppelin, dem Entwickler der sogenannten Starrluftschiffe machte – war es um ihn geschehen. Er ging zur Luftfahrt.

F: Zunächst arbeitete er als einfaches Besatzungsmitglied. Langsam und stetig arbeitet er sich hoch. Schon 1924, Albert Sammt war 35 Jahre alt, nahm er an der  ersten Zeppelin-Atlantik-Überquerung eines Zeppelins teil – als Höhensteuermann.

M: Und dann kam der 6. Mai 1937 als die Hindenburg in Flammen aufging und den Ersten Offizier Albert Sammt schwer verletzt zurückließ. Doch bereits eineinhalb Jahre später, am 27. September 1938, war Albert Sammt wieder im Einsatz und flog als Kommandant der LZ 130 „Graf Zeppelin II“. Knapp ein Jahr später unternahm er mit der LZ 130 den letzten Zeppelinflug der Geschichte.

F: Wenn Sie wissen möchten, wie das Unglückschiff aussah – direkt über dem Treppenaufgang schwebt ein Großmodell der LZ 129 Hindenburg!

M: Fast 30 Jahre lang kommandierte und lenkte Albert Sammt die sogenannten „Wunderwerke der Lüfte“. Rund 2,5 Millionen Kilometer legte er in dieser Zeit zurück, überquerte 140 Mal den Atlantik und umrundete einmal den Erdball.

F: 1982 starb er im Alter von 93 Jahren. Er war Ehrenbürger Niederstettens und der letzte Luftschiffkapitän Deutschlands.

M: Sein Geburtshaus finden Sie in der Bahnhofstraße 22 / Ecke Albert-Sammt-Straße; sein Grab auf dem Friedhof in Niederstetten.

F: An der kommenden Station, in der linken Ecke des Raums, erinnern wir an unseren Heimatdichter Gottlob Haag.

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Quelle: Die Aufnahme vom Absturz der Hindenburg stammt aus einem Film aus dem Archiv von British Pathé, einer ehemaligen Produktionsfirma von Dokumentarfilmen

Fotos: © Trüpschuch