Station: [29] Kodak (Vitrine R3)


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„Kodak“ – ein Phantasiewort, Ende des 19. Jahrhunderts von George Eastman, einem der Firmengründer, erfunden. Kodak geriet schnell zum Synonym für robuste und einfach zu bedienende Kameras. Mit Kodak entdeckten breite Bevölkerungsschichten die Fotografie als Hobby – zuerst in den USA, dann auch in Europa und dem Rest der Welt. Kodak hat die Fotografie demokratisiert und für jedermann zugänglich gemacht.

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Da wären beispielsweise die Balgenkameras, die die Firma im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in unzähligen Modellen vertrieb. Manche waren so klein, dass sie in eine Westentasche passten. Klappte man sie auf, entfaltete sich der Balgen mit dem Objektiv, klappte man sie wieder zu, glich sie einer unscheinbaren Schachtel.

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Die Box-Kameras gehörten zu den ersten Kameras aus dem Hause Kodak. Der Hersteller vermied allerdings das Wort „Box“, da es allzu trivial hätte klingen können, und warb mit dem Slogan: „Not a toy, but a camera!“ – „Kein Spielzeug, sondern eine Kamera!“

Um auch technisch Uninteressierte anzusprechen, hieß es später: „You press the button – we do the rest.” – „Sie drücken den Knopf – wir machen den Rest.“

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Kodak erlangte aber nicht nur in der Entwicklung immer neuer Kameramodelle Berühmtheit. Das Unternehmen erwarb sich auch Verdienste in der fototechnischen Entwicklung – bei der Verbreitung des Rollfilms und später des Kleinbildfilms beispielsweise. Mitte der 1930er Jahre brachte Kodak den Kodachrome-Farbdiafilm auf den Markt und legte damit für Jahrzehnte die Latte ziemlich hoch.

Doch Kodak musste auch Rückschläge einstecken: Ein Rechtsstreit um die Patentrechte an der Sofortbildkamera endete 1985 mit der Niederlage gegen Polaroid und hohen Entschädigungszahlungen. Über den Fotohandel kaufte Kodak sogar Sofortbildkameras zur Vernichtung zurück!

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Obwohl Kodak die digitale Fotografie mitentwickelt hatte, verpasste es den Einstieg in den digitalen Massenmarkt. Im Jahr 2012 meldete das Unternehmen Insolvenz an, konnte im Jahr darauf das Gläubigerschutzverfahren wieder verlassen und verlegte sich fortan hauptsächlich auf die Produktion von Druckereizubehör. Sein einstiges Kerngeschäft – die Fotografie – verschwand fast völlig aus dem Firmenportfolio.