Station: [25] Ausländische Töpfe


 

M: Der Brauch der Nachgeburtsbestattung lässt sich fast überall auf der Welt nachweisen. Bereits vor über 5.000 Jahren pflegte man in Ägypten besondere Riten. Weitere Belege fand man in China, sie stammen aus dem ersten Jahrtausend vor Christus. Und auch im Talmud, einem der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums, wird die Nachgeburtsbestattung erwähnt.

F: Hier in der Vitrine „Weltweiter Brauch“ zeigen wir Ihnen einen Nachgeburtstopf aus Neuseeland. Er trägt die Nummer 1. Das Stück stammt von dem neuseeländischen Künstler Manus Nathan. Er hat ihn mit sogenannten „mokomoko“ verziert, mit Eidechsen. Sie sind Zeichen des Stammes, dem Nathan angehört. Die halbmondförmige Öffnung erinnert an den Schutzgott des weiblichen Geschlechts.

M: Daneben zeigen wir zwei Objekte aus Russland zum Vergraben der Plazenta. Einmal eine Schachtel und einmal einen Hausschuh. Beide sind aus Birkenrinde gefertigt. Für die Wepsen, von denen diese Objekte stammen, war die Birke ein heiliger Baum. Die finno-ugrische Volksgruppe lebt im Nordwesten Russland.

F: Das Objekt mit der Nummer 4 stammt vom afrikanischen Kontinent, aus Kamerun. In dem zentralafrikanischen Land stellt die Hebamme traditionell das Gefäß für die Nachgeburt her und bestattet diese dann darin. Das letzte Objekt mit der Nummer fünf führt uns schließlich nach Asien, nach Myanmar, dem früheren Burma.

Foto: © Förderverein Museum im Steinhaus e.V.