Station: [11] Proviant und Versorgung


M: Es ist zwar nicht überliefert, aber man kann es sich gut vorstellen: In den Straßen von Ludwigsburg muss es immer nach frisch gebackenem Brot gerochen haben. 

F: Immerhin verschlang die Garnison täglich bis zu vier Tonnen Brot! Um diese gewaltige Menge produzieren zu können, gab es eigens Militärbäcker. Sie gingen ihrem Handwerk im Proviantamt nach. Dieses trug den treffenden Beinamen Bäckerkaserne. 

M:In der Vitrine zeigen wir Ihnen das Spielzeuggespann eines Feldbackofens aus den Jahren 1910/1914. Im Falle einer Mobilmachung kamen solche Geräte zum Einsatz. Jedes Armeekorps verfügte dabei über zwei Bäckereikolonnen. Jede dieser Kolonnen hatte zwölf fahrbare Feldbacköfen. Für den Transport wurde das Rohr abgeklappt. 

F: Organisatorisch waren die Bäcker zwar dem Proviantamt unterstellt. Militärisch gehörten sie jedoch dem Train-Bataillon an. Dementsprechend ist auf den Schulterklappen die Nummer 13 eingestickt.

M: Die Bäcker hatten alle Hände voll zu tun. Denn alle vier Tage bekam jeder Soldat drei Kilogramm Brot ausgehändigt. In Württemberg bestand das Kommissbrot zu einem Drittel aus Roggen und zu zwei Dritteln aus Weizen. Es war damit deutlich schmackhafter und bekömmlicher als das, was die preußischen Kollegen zu essen bekamen. Deren Brot bestand zu 100 Prozent aus Roggenmehl.  

Foto: © Garnisonsmuseum Ludwigsburg