Station: [813] Weben


M: Webstühle gibt es wahrscheinlich seit mehr als 8.000 Jahren, das lassen archäologische Funde vermuten. Und es gibt sie in vielen Größen und Ausfertigungen. Vom einfachen Holzwebrahmen bis zum hochkomplexen Trittwebstuhl.

F: Die Sammlung des Heimatmuseums beinhaltet ein paar besonders schöne und seltene Exemplare: den großen Webstuhl direkt am Fenster beispielsweise. Er stammt aus Zetel und hatte einem Mann gehört, der im Zweiten Weltkrieg erblindet war und sich nach seiner Rückkehr zu einem begnadeten Weber entwickelt hatte – trotz fehlenden Augenlichts.

M: Außerdem einen aufrecht stehenden Hochwebstuhl, an dem regelrechte Bilder und Teppiche gewebt werden können, sowie mehrere Bauernwebstühle.

F: Die Kunst des Webens zu erlernen ist kein Pappenstiel. Es dauert lange und erfordert viel Rechnen und Nachdenken. Doch das Weben ist das beste Training fürs Gehirn: Es lehrt einen, Zusammenhänge zu verstehen und mit Geduld sein Ziel zu verfolgen. Als Lohn winkt schließlich ein kleines Meisterstück: ein wunderschönes, selbstgewebtes Tuch.

Fotos: © Tanja Heinemann