Station: [15] Haus 2_halbe Treppe: Wilhelm Hugues


F: Sie haben bereits den Maler Theodor Rocholl und den Kunstkeramiker Rolf Weber kennengelernt. Nun möchten wir Ihnen den Maler, Bildhauer und Grafiker Wilhelm Hugues vorstellen. An der Wand sehen Sie ein Selbstbildnis des Künstlers.

M: Es entspricht dem Anspruch Wilhelm Hugues, dass seine Arbeiten in einem Museum gezeigt werden, das ein großes Publikum erreicht. Von ihm, einem bekennenden Kommunisten, stammt der Ausspruch „Kunst gehört der Öffentlichkeit“. Aus diesem Grund sind seine Werke an zahlreichen Orten in Nordhessen präsent, sei es in Form von Altarkreuzen in Kirchen, Skulpturen auf städtischen Plätzen oder Reliefs an öffentlichen Gebäuden. In privaten Sammlungen sind seine Werke eher selten zu finden.

F: Uns gelang es 1986, den gesamten, aus über 800 Werken bestehenden Nachlass des Künstlers für unser Museum zu kaufen – darunter viele Holz-, Stein- und Gipsplastiken, Linolschnitte, Ölmalereien sowie Aquarellbilder. Einige seiner Werke haben wir hier ausgestellt, andere finden in Sonderausstellungen ihren Weg in die Öffentlichkeit.

M: Wilhelm Hugues wurde 1905 im hessischen Carlshafen geboren. Seine Vorfahren waren Hugenotten. Nach dem 1. Weltkrieg zog die Familie in den Geburtsort des Vaters, nach Hümme, einem heutigen Stadtteil Hofgeismars. Von 1925 bis 1930 studierte Wilhelm Hugues an der Kasseler Kunstgewerbeschule Architektur und Malerei. Seine Laufbahn als Künstler endete jedoch abrupt, als die Nazis 1937 ein Berufsverbot über ihn verhängten. Dennoch musste er als Soldat in den Zweiten Weltkrieg ziehen. Er geriet in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1949 entlassen wurde.

F: In der Nachkriegszeit zog er wieder nach Hümme. Hier lebte und arbeitete er zurückgezogen bis er am 18. Dezember 1871 in seinem Zuhause verstarb.

M: Ihr Rundgang geht weiter im ersten Obergeschoss – in den Ausstellungsräumen zur jüdischen Geschichte Hofgeismars.


Fotos: © Stadt Hofgeismar / Paavo Blåfield