Station: [21] Die Wasserversorgung in Petra


Die lebensnotwendige Versorgung mit Wasser in Petra erfolgte sowohl durch den Bau von Wasserleitungen in das Stadtgebiet als auch durch die Speicherung von Regenwasser in Zisternen. Die wichtigste Quelle war die Mosesquelle aus dem Wadi Musa. Durch zwei Leitungen gelangte das Wasser durch den Siq – die schmale Felsschlucht – in die Stadt. 

Die nördliche Wasserleitung war eine Druckwasserleitung aus Tonröhren, die teilweise in einen älteren Wasserkanal eingebettet waren. An der Südseite verlief in anderthalb Metern Höhe über der Straße ein mit Sandsteinplatten abgedeckter Quellwasserkanal.

Die Khubtha-Leitung brachte das Wasser von der Mosesquelle nach Ramla. Sie führte über drei Bogenbrücken in die Stadt, von denen allerdings nur eine erhalten ist. Sie endete in einem großen Reservoir nordöstlich des Palastgrabes. Überschüssiges Wasser wurde in ein großes Sammelbecken geleitet und versorgte Mühlen und andere Betriebe.

Zahlreiche Zisternen unterstützten die Wasserversorgung der Stadt. Das Regenwasser floss durch Rinnen in den Felsen zunächst in Sammelbecken, dort setzten sich Sand und Verunreinigungen ab, das Wasser wurde dann in Zisternen geleitet. Die Zisternen waren mit Mörtel verputzt und mit Steinplatten abgedeckt, so dass sich keine Algen bildeten.

Ein 12,8 Meter hoher Damm vor dem Eingang in den Siq schützte die Stadt vor Sturzwassern, die bei Winterregen aus dem Wadi Musa in die enge Felsenschlucht geflossen wären. Das Wasser wurde durch einen 90 Meter langen Tunnel umgeleitet. Weitere Dämme riegelten die Seitentäler ab.