Station: [24] Die Eiszeiten


In den letzten 50 Millionen Jahren ist das Klima unserer Erde zunehmend kühler geworden. Vor 2 bis 3 Millionen Jahren kam es schließlich zu massiven Vereisungen im Nordpolarmeer und den südlich angrenzenden Festländern zu beiden Seiten des Atlantiks. In den besonders kalten Phasen hat sich das Eis mehrfach von Skandinavien aus über den Ostsee-Raum bis Mitteldeutschland ausgedehnt. Der Höhepunkt der letzten Eiszeit liegt gerade erst 20.000 Jahre zurück.

In den Kaltzeiten herrschte in Mitteleuropa eine Kältesteppe – in den extremen Phasen gab es keinen Wald, sondern nur eine mit Kräutern und Büschen bewachsene Landschaft. Der Boden taute nur oberflächlich auf und blieb in den tieferen Schichten sogar über die Sommer hinweg gefroren. Aber auch an die unwirtlichen Kältesteppen dieser Zeit hatten sich viele Großsäuger angepasst: Mammuts, Wollhaarnashörner, Riesenhirsche, Pferde, Säbelzahnkatzen, Höhlenlöwen, Höhlenbären und Hyänen.

In der Vitrine sehen Sie den typischen Eckzahn einer Säbelzahnkatze, ein Stoßzahnfragment und Backenzähne von Mammuts sowie den riesigen Schädel eines Wollhaarnashorns. Wollhaarnashörner waren wie die Mammuts mit ihrem langen, zotteligen Fell gut gegen die Kälte geschützt. Die breiten, abgeriebenen Kronen der Mahlzähne zeigen, dass sie Vegetarier waren. Sie besaßen enorm große, bis zu einem Meter lange Hörner, die zwar von der Seite gefährlich aussahen, aber nur sehr dünn waren. Zum Kämpfen oder zur Verteidigung waren sie kaum geeignet. Man vermutet, dass das Nashorn mit ihrer Hilfe den Schnee beiseite schob, um besser an Futter zu kommen.

Gegen Ende der letzten Kaltzeit sind viele der charakteristischen eiszeitlichen Großtiere ausgestorben. Da sich der moderne Mensch auch schon in den kalten Regionen behauptete und die Großsäuger jagte, könnte auch er zu ihrem Aussterben beigetragen haben.