Station: [4] Fundstücke Plateosaurus


Vor 220 Millionen Jahren in Nürnberg: Eine Herde Plateosaurier zieht umher, auf der Suche nach saftigen Pflanzen oder einer Wasserstelle.

220 Millionen und 1834 Jahre später findet Johann Friedrich Engelhardt die versteinerten Überreste eines Tiers.

Engelhardt sendet die Knochen an den damals in Deutschland führenden Wirbeltierexperten Hermann von Meyer nach Frankfurt. Dieser erkennt allein aufgrund einiger weniger Knochenreste, dass es sich um eine bis dahin noch nie beschriebene Art handeln muss.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren in Mitteleuropa noch keine Reste von Sauriern entdeckt worden. In England hatte man hingegen bereits mehrere Funde gemacht und den Gedanken entwickelt, dass in einer früheren Zeit der Erde große Reptilien gelebt haben müssen. Hermann von Meyer erkennt die ihm vorgelegten Knochenreste als reptilienartig und ordnet – wie auch seine englischen Kollegen – diesen Neufund den Echsen bzw. Sauriern zu.

Von Meyer beschreibt das Tier und verewigt den Finder – Johann Friedrich Engelhardt –im Namen der Art: Plateosaurus Engelhardti. Was Meyer sich allerdings bei dem Begriff „Plateo“ gedacht hat, ist unklar. Die Bedeutung des griechischen Wortes „platy“ für „breit“ „breiter Weg“ oder „Platz“ dürfte wohl irgendwie mit der Vorstellung von der Riesenhaftigkeit dieses Reptils zusammenhängen.

Erstaunlich ist, wie wenig Elemente des Skeletts Hermann von Meyer genügten, um die Einzigartigkeit der Funde zu erkennen und sie gedanklich zu einem in vieler Hinsicht noch hypothetischen Gesamtorganismus zu vereinen. Doch schon bald bestätigten weitere Funde seine Annahme, und schließlich war man in der Lage, das gesamte Skelett zu rekonstruieren.

In der Vitrine sehen Sie die originalen Erstfunde als langfristige Leihgabe der Universität Erlangen-Nürnberg.