Station: [9] Trebitsch-Krippe


F: „Euch ist heut‘ der Heiland geboren. Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen“, …

M: … lautet die Verkündung des Engels an die Hirten. Diese Szene aus dem Lukas-Evangelium sehen Sie auf der linken Seite dieser Trebitscher Papierkrippe.

F: Benannt ist die Krippe nach ihrem Herkunftsort Trebitsch in Südwestmähren im heutigen Tschechien. Trebitsch wurde im 19. Jahrhundert DAS Zentrum für Papierkrippen. Unser Exemplar wurde vor rund 140 Jahren von einem unbekannten Künstler hergestellt. Neben grasenden Schafen und Ziegen sehen Sie hier auch Pferde, Hühner und Rinder. Palmen, Kiefern und andere Nadelbäume wachsen in dieser phantastischen Landschaft in schönster Harmonie. Auch die Kleider der Figuren zeugen von unterschiedlichen kulturellen Einflüssen.

M: Das symbolisiert, dass die Geburt Christi weltweit gefeiert wird. Und für alle Menschen eine Bedeutung hat – egal woher sie kommen, egal ob sie arm oder reich sind.

F: In der Mitte der Krippe sehen Sie die Heilige Familie. Umgeben ist sie von Hirten, die auf dem Feld ihre Tiere hüten*, die schlafen, auf der Harfe musizieren* oder am Feuer lagern. Trebitscher Krippen legen besondere Aufmerksamkeit auf das Hirtenleben.

M: Auch der sehr steile Krippenberg ist charakteristisch für die mährischen Krippen. Über einem Gerüst aus Holzlatten wird zerknittertes Papier gelegt, mit Leim bestrichen, bemalt und später mit Moos und Steinen dekoriert. Auch die Papierfiguren sind handbemalt. Auf ihrer Rückseite ist ein flacher Holzspieß angeleimt, mit dem die Figuren in die Landschaft des Krippenaufbaus eingesteckt werden.

F: Obwohl künstlerisch sehr wertvoll, waren die Papierkrippen Armeleute-Krippen.

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch