Von 1949 bis 1955 nutzte das Ministerium für Volksbildung der DDR die abgeschieden auf einem Tafelberg liegende Festung Königstein im sächsischen Elbsandsteingebirge als Jugendwerkhof. Hierher kamen verwaiste und verwahrloste Jugendliche, minderjährige Straftäter, aber auch politisch Missliebige. Die DDR-Führung kombinierte Jugendhilfe, Strafverfolgung und kommunistische Ideologie zum Konzept Jugendwerkhof. 1949 lebten etwa 40 Jungen zwischen 14 und 18 Jahren im Jugendwerkhof Königstein. Später kamen weitere hinzu, zeitweise auch Mädchen. Bis zu 200 Jugendlichen bot die Einrichtung Platz. Die als ausbruchsicher geltende Festungsanlage besaß alle Voraussetzungen, hier einen von der Außenwelt abgeschirmten Bereich für die jungen Menschen einzurichten. Ein streng geregelter Tagesablauf mit schwerer Arbeit, Unterricht, und politischer Erziehung bestimmte das Leben. Was dem einen die Chance auf eine Berufsausbildung gab, erschien dem anderen als Gefängnis. Aus Anlass der aktuellen Ausstellung auf der Festung Königstein sprechen und diskutieren an diesem Abend Dr. Maria Pretzschner (Kuratorin der Ausstellung) und Ingolf Notzke (Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau) über die Ausgangsbedingungen der Heimerziehung in der DDR, das Leben auf der Festung und der weiteren Entwicklung der Jugendwerkhöfe in der DDR. Lutz Rathenow, Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, eröffnet die Veranstaltung. Eintritt frei. Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Festung Königstein im Rahmen der dortigen Sonderausstellung "Jugendwerkhof Königstein 1949-1955".
28. May 2019 - 19:00
Münchner Platz 3
Dresden
01187
Deutschland

Aktueller Termin von "Gedenkstätte Münchner Platz Dresden"

Der Jugendwerkhof Königstein 1949-1955. Vortrag und Diskussion

28. May 2019 - 19:00 – 28. May 2019 - 21:00
Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

Von 1949 bis 1955 nutzte das Ministerium für Volksbildung der DDR die abgeschieden auf einem Tafelberg liegende Festung Königstein im sächsischen Elbsandsteingebirge als Jugendwerkhof. Hierher kamen verwaiste und verwahrloste Jugendliche, minderjährige Straftäter, aber auch politisch Missliebige. Die DDR-Führung kombinierte Jugendhilfe, Strafverfolgung und kommunistische Ideologie zum Konzept Jugendwerkhof.

1949 lebten etwa 40 Jungen zwischen 14 und 18 Jahren im Jugendwerkhof Königstein. Später kamen weitere hinzu, zeitweise auch Mädchen. Bis zu 200 Jugendlichen bot die Einrichtung Platz. Die als ausbruchsicher geltende Festungsanlage besaß alle Voraussetzungen, hier einen von der Außenwelt abgeschirmten Bereich für die jungen Menschen einzurichten. Ein streng geregelter Tagesablauf mit schwerer Arbeit, Unterricht, und politischer Erziehung bestimmte das Leben. Was dem einen die Chance auf eine Berufsausbildung gab, erschien dem anderen als Gefängnis.

Aus Anlass der aktuellen Ausstellung auf der Festung Königstein sprechen und diskutieren an diesem Abend Dr. Maria Pretzschner (Kuratorin der Ausstellung) und Ingolf Notzke (Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau) über die Ausgangsbedingungen der Heimerziehung in der DDR, das Leben auf der Festung und der weiteren Entwicklung der Jugendwerkhöfe in der DDR. Lutz Rathenow, Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, eröffnet die Veranstaltung.

Eintritt frei.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Festung Königstein im Rahmen der dortigen Sonderausstellung "Jugendwerkhof Königstein 1949-1955".

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