»Drehmoment« Produktionskunst made by Nándor Angstenberger, Joachim Fleischer und Pia Lanzinger
Die Region Stuttgart ist einer der führenden Industriestandorte Europas. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit bietet das Projekt »Drehmoment« der KulturRegion Stuttgart Künstler*innen und Firmen Raum für gegenseitige Inspiration, Innovation und künstlerische Forschung, indem Künstler*innen die Grenzen technischer Infrastruktur ausloten, Verfahrensmuster aufbrechen und neue Sichtweisen ermöglichen. Die Region wird so zu einer Plattform für die Entwicklung zukunftsweisender Ansätze. Auch in Bietigheim-Bissingen gehen Künstler*innen in Industriebetriebe und entwickeln dort mithilfe der ungewohnten Möglichkeiten – Maschinen, Fertigungsprozessen, Produkten oder der Belegschaft – neue Kunstwerke. In der Städtischen Galerie werden die innovativen Ergebnisse vorgestellt sowie weitere Werke der drei teilnehmenden Künstler*innen präsentiert. Auf diese Weise wird deutlich, wie unterschiedlich die künstlerischen Ansätze sein können und welchen Mehrwert solch eine ungewöhnliche Kooperation kreiert.
Die Ausstellung stellt den Auftakt für das große »Produktionskunst-Festival« dar, das dann ab 4. Oktober in der gesamten Stuttgarter Region ausgerufen wird.
Der in Berlin lebende Künstler Nándor Angstenberger (*1970) bezeichnet sich selbst als »Weltenbauer« und arbeitete bisher hauptsächlich mit Wegwerfplastikartikeln, um seine kleinteiligen Skulpturen utopischer Stadtlandschaften zu schaffen. Nun kann er bei der Firma Konzelmann GmbH, die hochwertige Kunststoffspritzgießprodukte in Spezialanfertigungen für ihre Kunden herstellt, aus dem Vollen ihres Sortimentes schöpfen. Aus den seriellen Kunststoffartikeln entstehen in Kombination mit Naturmaterialien komplexe Strukturen und Arrangements, die sich zu einem mosaikartigen Gesamtbild und einer skulpturalen Architektur zusammenfügen.
Der Stuttgarter Lichtkünstler Joachim Fleischer (*1960)realisierte zahlreiche Kunst am Bau-Projekte sowie Lichtinstallationen und Performances im öffentlichen und musealen Raum – teilweise unter Verwendung von Robotern. Nun erhält er von der Dürr AG die Möglichkeit, in deren Robotermontage die ambivalente, vielschichtige Beziehung zwischen Mensch und Maschine fotografisch zu erforschen. Während die Fotoserie in der Städtischen Galerie präsentiert wird, entsteht im Foyer der Firma selbst eine szenische Lichtinstallation mit drei Robotern, welche Fragen der Wahrnehmung von Zeit, Geschwindigkeit und Effizienz thematisiert.
Die Konzeptkünstlerin Pia Lanzinger (*1960) lässt sich stets intensiv auf die vorgefundene Situation und die ansässigen Menschen ein, wenn sie ein ortsspezifisches Kunstprojekt initiiert – sei es, dass sie einer aussterbenden Sprache der australischen Aboriginals ein öffentliches Forum gibt oder dass sie in einer Münchner Nachkriegssiedlung Bewohner*innen zu Zeitbot*innen macht. In der Firma ATLANTA Antriebssysteme arbeitet die Künstlerin mit der Belegschaft, wobei sie den Fokus auf die Migrationsgeschichte legt. In der Bühnen-Performance ARCHE ATLANTA schildern Mitarbeiter*innen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln ihren Alltag und ihre Erfahrungen. Das Bild der Arche reflektiert dabei ein Gefühl der Geborgenheit, das diese Arbeitsgemeinschaft unverkennbar durchzieht.
Begleitprogramm
Öffentliche Führungen
Sonntag, 5. August, 11.30 Uhr
Sonntag, 26. August, 16.30 Uhr
Sonntag, 16. September, 11.30 Uhr
Sonntag, 7. Oktober, 11.30 Uhr
Sonntag, 14. Oktober, 16.30 Uhr
After-Work-Führungen
(30 Min.) mit Apéritif
Dienstag, 31. Juli, 16.30 Uhr
Mittwoch, 5. September, 17 Uhr
Donnerstag, 27. Sept., 17.30 Uhr
Führung für Lehrkräfte
Montag, 23. Juli, 17 Uhr
Kulturtag XXL
Samstag, 22. September, 15 –23 Uhr
Spannende Kurzführungen, anregende
Rezitationen, unterhaltsame
Clownerien und kreative Workshops.
Eintritt frei!
Ausstellungsrundgang
und Künstlergespräche
mit Nándor Angstenberger,
Joachim Fleischer
und Pia Lanzinger
Freitag, 5. Oktober, 18 Uhr
ARCHE ATLANTA
Vom Schwäbischen
in die Ferne und zurück
Eine kollaborative Aufführung
von Pia Lanzinger
Dienstag, 9. Oktober, 18 Uhr
Kronenzentrum,
Mühlwiesenstraße 6, Bietigheim
Weiße Zeit
Szenische Installation mit
3 Robotern und Licht
von Joachim Fleischer
Donnerstag, 11. Oktober, 18.30 Uhr
Foyer der Dürr AG
Carl-Benz-Straße 34, Bissingen
Öffnungszeiten, 12.–27. Oktober:
Mo, Mi, Fr 16 –19 Uhr, Sa 15 –18 Uhr
Künstlergespräch
mit Joachim Fleischer
Donnerstag, 18. Oktober, 19 Uhr
Foyer der Dürr AG
Carl-Benz-Straße 34, Bissingen
Workshops
für Kinder und Jugendliche
Stadt aus Papier und Plastik
Donnerstag und Freitag,
26. und 27. Juli, 10.30 –13.30 Uhr
für Kinder von 6 bis 10 Jahren
14.30 –17.30 Uhr
für Kinder von 8 bis 12 Jahren
Schatten an der Wand!
Samstag, 8. September
11–14 Uhr
für Kinder von 6 bis 9 Jahren
14.30 –17.30 Uhr
für Kinder von 10 bis 14 Jahren
So will ich sein, so soll es
werden – Wir basteln uns
eine Zeitkapsel
Samstag, 13. Oktober, 14 –17 Uhr
für Kinder von 8 bis 12 Jahren
Anmeldung: 07142 74-483
Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung am Sonntag, 22. Juli, 20 Uhr
Wir laden Sie auch herzlich ein zu den weiteren Veranstaltungen der KulturRegion Stuttgart:
»Drehmoment«
Produktionskunst-Festival
4.–28. Oktober
Zentrale Eröffnung
4. Oktober, 18.30 Uhr, Im Wizemann
Quellenstraße 7, Stuttgart
Weitere Informationen zum Produktionskunst-Festival vom 4. bis 28. Oktober: www.kulturregion-stuttgart.de /was /drehmoment/
Studioausstellung: Gustav Schönleber. Küstenfahrten an der Nord- und Ostsee
noch bis 23. September 2018
Gustav Schönleber (1851–1917), der in Bietigheim geboren wurde und an der Karlsruher Akademie lehrte, verschrieb sich zeitlebens auch der nordischen Landschaft. 1875/76 reiste er von Ostfriesland bis nach Ostpreußen, um für einen Stuttgarter Verlag den prächtigen Band »Küstenfahrten an der Nord- und Ostsee« zu illustrieren. Die Ausstellung beinhaltet Einblicke und Skizzen zu diesem Auftrag sowie Neuerwerbungen aus dem Familiennachlass, die 2016 in die Sammlung der Städtischen Galerie aufgenommen wurden.
Demnächst...
Ab 27. Oktober zeigt die Städtische Galerie die Ausstellungen
Revolution (Make-up)
Palette.
Simone Westerwinter –
eine Werkschau
Matthias Gnatzy.
Die vier Kammern des
Herzens
Luisa Richter.
Variationen einer fixen Idee
Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 14 –18 Uhr
Donnerstag 14 –20 Uhr
Samstag und Sonntag 11–18 Uhr
Tag der Deutschen Einheit 11–18 Uhr
Eintritt frei
Öffentliche Führungen 3 €
After-Work-Führungen 3 €
Workshops 5 €
Alle anderen Veranstaltungen sind
kostenlos!
Private Gruppenführungen 55 € / 65 €
Führungen für Gruppen und Schulklassen
nach telefonischer Vereinbarung
Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstraße 60–64
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon 07142 74-483
Telefax 07142 74-446
http://galerie.bietigheim-bissingen.de
galerie@bietigheim-bissingen.de