Station: [3] Mokko


Solche Messingtrommeln waren bis 1914 die Hauptwährung auf der indonesischen Insel Alor. Allerdings war ihre Bewertung sehr unterschiedlich. Der Wert eines Mokkos hatte nämlich nichts zu tun mit Grösse, Form und Dekor, sondern hing ab von seinem Alter und seiner Geschichte. So konnte ein kleines, altes, kaputtes Mokko sehr viel mehr gelten als ein grosses und neues. Für alte, geschichtsträchtige Stücke wurden um 1914 Preise von bis zu 3000 holländischen Gulden genannt. Jüngere Mokkos hingegen wurden für 1 bis 50 Gulden gehandelt. Mokkos wurden für wichtige Transaktionen gebraucht – für die Begleichung des Brautpreises der Brautzahlung, den Kauf eines Hauses oder auch für ein Totenfest. Dafür wurden oft mehr Mokkos benötigt, als eine Familien besass. So wurden immer wieder Mokkos auf Kredit gegeben. Dabei war es üblich, für ein ausgeliehenes Exemplar nach einer gewissen Zeit ein höherwertiges zurückzufordern, also Zins zu verlangen. Nur bei den in diesem Zusammenhang stattfindenden Abrechnungsfesten war es üblich, die Mokkos als Musikinstrumente zu benutzen. Sie wurden dann geschlagen, um «die Herzen der Schuldner zu erweichen».