Station: [1] Einführung


Wir sind eine Gruppe von Studentinnen an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und haben in Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme diesen Audioguide erstellt. Wir waren selbst zu Besuch in Neuengamme, um uns vor Ort ein Bild davon zu machen, was es alles zu sehen gibt. Dort haben wir die Stationen rausgesucht, die wir für eine Tour am passendsten und auch am interessantesten fanden. Daraus entstand dieser Audioguide, den Sie jetzt hören. Die Tour führt Sie einmal über das große Gelände des ehemaligen KZ Neuengamme und endet am Haus des Gedenkens. Wir wünschen Ihnen eine spannende Zeit!

Das Konzentrationslager Neuengamme gab es von 1938 bis 1945. Da es sich um ein Arbeitslager handelte, wurden die Häftlinge hier in verschiedenen Arbeitskommandos eingesetzt. Grund der Errichtung des Lagers war die Herstellung von Klinkersteinen. In Folge der unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen sind mindestens 42.900 Häftlinge an Unterernährung und Entkräftung gestorben, ebenso wie durch die direkte Gewalt der SS-Wachmannschaften.

Menschen wurden aus verschiedenen Gründen verhaftet, die diskriminierend, rassistisch und willkürlich waren. Manche wurden inhaftiert, weil sie Widerstand gegen die deutsche Besatzung ihrer Heimat geleistet hatten. Manche sind auch als Opfer von "Vergeltungsmaßnahmen" verschleppt worden, weil sie eine andere politische Meinung hatten oder weil sie einen anderen Glauben besaßen. Insgesamt waren über 100.000 Häftlinge aus 27 Ländern im Hauptlager Neuengamme und seinen Außenlagern inhaftiert. Fast ein Viertel kam aus der damaligen Sowjetunion. Ein Zehntel von den 100.000 waren jüdische Häftlinge. Ebenfalls ein Zehntel der Häftlinge waren Deutsche.

Zum 60. Jahrestag der Befreiung wurde im Mai 2005 die Gedenkstätte in der Form eröffnet, wie Sie sie heute sehen.

Nun beginnen wir den Rundgang mit der ersten Station.