Station: [15] Preußenmauer


Helgoland ist reich an Geschichte. Um die zu entdecken oder auch wieder zu entdecken, lohnt sich gelegentlich auch der prüfende Blick ins Meer. Hier hat der Helgoländer Klaus Köhn einst auf einer Bootspartie vor der Westküste der Insel diesen Granitblock gefunden, den Grundstein der sogenannten Preußenmauer, datiert auf das Jahr 1903.

Mit der Deutschwerdung Helgolands 1890 fing auch die militärische Aufrüstung der Insel an. Kaiser Wilhelm II wollte sie zur Marinefestung ausbauen. Während man auf dem Oberland schweres Militärgeschütz installierte, sorgte man sich um das Fundament der Klippe. Denn 50 Kilometer vom Festland entfernt ist die Insel der stürmischen Hochsee ausgeliefert.

Der Plan: Eine Mauer sollte rings um die Insel gebaut werden, um so die Küste vor dem unterspülenden Meer zu schützen. Eine Herausforderung für die Ingenieurskunst. Durch Versuchsbauten wollte man herausfinden, welches Mauerprofil am besten die Wellen bricht. 1903 errichtete man die erste Probemauer auf der Westseite der Insel zwischen zwei Felsausbuchtungen. 

Ab 1910 wuchs die Preußenmauer entlang der Westküste von Süden Richtung Norden, bezahlt vom Königreich Preußen, dem Helgoland zugeordnet war. Kaiser Wilhelm II schaffte es nicht mehr das Projekt zu beenden. Die Mauer wurde im Zweiten Weltkrieg weitergebaut und schließlich im britischen Bombenhagel zerstört.

Heute zieht sich eine neu errichtet Mauer entlang der Westküste und leistet einen wichtigen Küstenschutz für den roten Felsen.

Alle Abbildungen: © Nordseemuseum Museum Helgoland