Station: [1] Kloster Chorin – über unser Museum


Die Geschichte der Choriner Zisterzienser beginnt im Jahre 1272. Um ihren Anspruch auf die Region zu untermauern, stifteten die askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. ein Kloster. Nach vorheriger Gründung an anderer Stelle schien mit Chorin endlich ein geeigneter Ort für die Mönche gefunden. Das in der Nähe des heutigen Ökodorfs Brodowin gelegene Kloster Mariensee wurde an den heutigen Standort verlegt und florierte zusehends. Um ihre Mühle mit genügend Wasser zu versorgen, legten die Mönche den sogenannten Nettelgraben, einen der frühen deutschen Kunstgräben, an, der die Ökologie der Umgebung bis in die heutige Zeit nachhaltig verändern sollte. So können die Glaubensbrüder auch als Pioniere der Landwirtschaft bezeichnet werden. Im Zuge der Reformation mussten die Zisterzienser 1543 weichen. Sie hinterließen ein dem Verfall preisgegebenes Klosterareal, welches als landeseigene Domäne dem jeweiligen Pächter im Laufe der Zeit als Quelle für Baumaterial sowie als Schweine- und Kuhstall diente. Erst Karl Friedrich Schinkel erkannte den Wert der alten Anlage, als er bei einer Reise mehr zufällig auf die Ruinen stieß. Durch sein nachhaltiges Handeln wurde die in Brandenburg erstmals in den Backstein transformierte gotische Formensprache und die filigrane Ornamentierung der großen Dome am Standort Chorin gerettet. Der Architekt und Baumeister bezeichnete Bauwerke wie das Kloster Chorin seinerzeit als „des Landes schönsten Schmuck“ und empfahl seinen Studenten das Kloster Chorin als Studienobjekt. Dieser wunderbare Ort präsentiert sich heute wie vor 700 Jahren: an einem See gelegen und mit freiem Blick auf die wunderbare Natur der Endmoränenlandschaft.