Station: [20] Vorratshaltung


Kaspar: Kathrine, wie viele sind es denn noch? Ich kann langsam nicht mehr.

Kathrine: Durchhalten, Kaspar. Wir haben es ja gleich geschafft. Es sind nur noch fünf … sechs … sieben Kohlköpfe, die wir hobeln müssen. Denk einfach an das schöne Sauerkraut, das wir im Winter haben werden. Sauerkraut und dazu eine leckere Bratwurst … mhhh … Da lohnt sich doch die Mühe.

Kaspar: Sauerkraut und dazu eine leckere Bratwurst … mhhh … Stimmt, da lohnt sich die Mühe.

Kathrine: Du kannst das gehobelte Kraut schon mal in das Holzfass geben. Und vergiss das Salz nicht, das kann gut eine ordentliche Menge sein. Und wenn du das gemacht hast, kannst du das Kraut mit dem Stampfer zusammendrücken. So, dass schön der Saft herauskommt. Da muss sich ein richtiger Sud bilden. Nachher machen wir noch fest den Deckel auf das Fass und beschweren das Ganze mit dem Krautstein.

Kaspar: Warte mal, ich weiß warum! Während das Sauerkraut im Sud gärt, darf keine Luft drankommen. Sonst fängt es an zu schimmeln.

Kathrine: Wenn uns das Sauerkraut verschimmelt, wäre das fürchterlich! Immerhin haben wir im Spital eine Menge Leute zu versorgen – und die wollen auch im Winter ihr Gemüse und ihr Fleisch haben.

Kaspar: Apropos Fleisch! Nächste Woche kommt der Metzger aus der Stadt herunter. Nicht, dass ihr das vergesst.

Kathrine: Na, hör mal Kaspar. Wie könnten wir das vergessen.

Kaspar: Ich mein ja nur. Immerhin muss am Schlachttag die Waschküche frei sein und der Waschkessel sauber. Mindestens zwei Schweine sollen kommende Woche geschlachtet werden. 

Kathrine: Na, hör mal Kaspar. Wie könnten wir das vergessen. Ich weiß doch, dass in der Waschküche geschlachtet wird. Die Holzbottiche zum Salzen und Pökeln stehen schon bereit. Dann werden wir anschließend noch die Würste im Kamin räuchern und die Bohnen einkochen, die Äpfel kommen in den Keller oder wir machen Most daraus. Und die Birnen und Zwetschgen werden in große Weck-Gläser eingemacht – dann kann der Winter getrost kommen.

 

Foto: © Fränkisches Spitalmuseum