Station: [13] Die Garnison Ludwigsburg im Zweiten Weltkrieg


F: Im März 1936 tritt das „Gesetz über den Aufbau der deutschen Wehrmacht“ in Kraft. Was so bürokratisch klingt, sollte nur drei Jahre später Tod und Verwüstung über ganz Europa bringen. Auch in Ludwigsburg ist die Aufrüstung zu spüren. 1937 sind in der Stadt bereits wieder 5.000 Soldaten stationiert, Kasernen müssen erweitert oder neu gebaut werden. Mit Gedenkfeiern und großen Paraden zelebriert man sich selbst. 

M: Auf einem der Fotos ist die Rückkehr der Ludwigsburger Truppen aus Frankreich zu sehen. Es stammt vom Oktober 1940 und für die Wehrmacht läuft zu dieser Zeit alles nach Plan. Noch wird gejubelt und gewinkt, noch werden die Häuser festlich geschmückt und die Fahnen stolz vorneweg getragen. Doch das Stadtbild verändert sich: Immer mehr Verwundete kehren von der Front zurück. Kriegsgefangene werden in Ludwigsburg interniert und deutsche Soldaten geraten selbst in Gefangenschaft. 

F: In der Vitrine zeigen wir Ihnen die typischen Uniformen der deutschen Wehrmacht. Unter anderem ist eine geschmückte Feldbluse eines Hauptmanns des Infanterie-Regiments 13 zu sehen. Charakteristisch ist die Doppellitze auf dem Kragen, in Form einer römischen Zwei. Bei Offizieren war diese in der Regel handgestickt und silbern. Daneben liegen der Offiziersdolch, der von 1936 bis 1944 zur Ausrüstung gehörte, sowie die Schirmmütze, die die Offiziere der Infanterie getragen haben.  

M: Dass es in Ludwigsburg zu keinen Kämpfen mit den anrückenden Alliierten kam, ist einem Mann namens Karl Dieter zu verdanken. Er war der Standortarzt und sorgte im April 1945 dafür, dass weite Teile der Stadt als Lazarett ausgewiesen wurden. Am 21. April wird die Stadt kampflos an die französischen Truppen übergeben. 

Foto: © Garnisonsmuseum Ludwigsburg