Station: [9] Infanterie-Regiment Nr. 121 und XIII. Armeekorps


F: Hier möchten wir Ihnen ein Regiment mit langer Tradition vorstellen: Das Infanterie-Regiment Nr. 121, auch Alt-Württemberg genannt. 

M: Es wurde 1716 unter Herzog Eberhard Ludwig „aufgerichtet“ und gehört damit zu den ältesten Infanterie-Regimentern Württembergs. Über Jahrzehnte hinweg war das Regiment in der Garnison Ludwigsburg stationiert. Auf dem Foto sehen Sie die Infanteristen auf dem Arsenal-Platz. Es war ein offener Platz, mitten in der Stadt gelegen – und jeder, der vorbeikam, konnte den Soldaten bei ihren Übungen zusehen.  

F: Die Alt-Württemberger kämpften zunächst für Napoleon, dann gegen ihn. Das Regiment wurde mehrmals aufgerieben, vernichtet und wieder aufgestellt. Im Ersten Weltkrieg kämpften die Soldaten in den Schlachten an der Somme, in Flandern und Italien. 1904 waren Teile des Regiments an der Niederschlagung des Herero-Aufstands in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika beteiligt. 

M: In der Vitrine ist unter anderem eine Epaulette mit der Regimentsnummer 121 ausgestellt sowie eine Ordensschnalle. Die sauber polierte Pickelhaube trägt das Wappen des Königreichs Württemberg. Dinge des persönlichen Bedarfs mussten die Soldaten selbst bezahlen. Dazu gehörte zum Beispiel das Stiefel-Fett oder die Reinigung der Ausrüstung. Der Monatslohn eines einfachen Infanteristen betrug im Jahr 1902 6,60 Mark. 

F: Der dunkelblaue Zweireiher in der nächsten Vitrine gehört zur Uniform des Train-Bataillons Nummer 13. Der Begriff Train stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Wagenzug oder Fuhrwesen. Das Train-Bataillon war also für das militärische Transportwesen zuständig. Die Soldaten transportierten beispielsweise Munition, Sanitätsmaterial und Proviant. 

M: Daneben ist ein Waffenrock des Artillerie-Regiments 65 ausgestellt. Die Artillerie hatte in Ludwigsburg eine lange Tradition, die ersten Soldaten, die in der Garnison stationiert waren gehört dieser Waffengattung an. Können Sie das Symbol auf den Schulterklappen erkennen? Es zeigt eine explodierende Granate, das Erkennungszeichen der Artillerie. 

Foto: © Garnisonsmuseum Ludwigsburg