Station: [2] Drehbare Geschichtsbücher


Tatjana Digit: Was sind das für spannende Bücher die dort stehen? Das ist ja was für mich! Die drehen sich ja, wenn ich auf den Knopf drücke!

Bruder Scriborius: Wenn Sie das erste Buch öffnen, wird die Erfindung der Schrift erläutert. Von den Wandmalereien bis hin zu den Buchschriften des Mittelalters. Die ersten Versuche, Dinge schriftlich festzuhalten werden auf das 4. Jahrtausend vor Christus datiert. Die Geschichte geht aber noch weiter zurück: Schon in Altägypten haben die Menschen mit Wandmalereien Informationen weitergegeben. Frühe Schriften wie die Keilschrift von den Sumerern und die Vorläufer der ägyptischen Hieroglyphen, die beide zwischen 3.300 und 3.000 Jahre vor Christi entstanden, zeigen Gegenstände, Tiere und Jagdszenen.

Tatjana Digit: Interessant…jetzt blättere ich mal das mittlere Buch um. Aha, hier wird die Geschichte der Beschreibstoffe erörtert. Ha, damals wurde auf Tontafeln, Papyrus und Pergament geschrieben. Hier steht sogar wie Papier gemacht wird. Ich kenne es ja nur, wenn es aus dem Drucker kommt.

Bruder Scriborius: Ja, im Altertum wurde zum Beispiel auf Papyrus geschrieben. Papyrus ist der lateinische Name für Papier. Damals hat man die Papyruspflanze verwertet. Das Mark der Pflanzenstängel wurde zu einem festen Blatt gepresst, dann wurde es geklopft bis es der stärkehaltige Pflanzensaft zusammenhielt. Nachdem das Blatt getrocknet war, konnte es beschrieben werden.

Tatjana Digit: Das dritte Buch beschäftigt sich mit dem Buchdruck …

Bruder Scriborius: Tatjana wussten Sie, dass ich und die anderen Mönche in meinem Kloster Bibeln und Bücher mit der Hand geschrieben und auch kopiert haben? Doch als Johannes Gutenberg um das Jahr 1450 das Druck-Verfahren entwickelte, konnte die Bibel erstmals mit beweglichen Lettern nachgedruckt werden. Es ist die Gutenberg-Bibel und sie hat exakt 42 Zeilen auf jeder Seite. Doch davon später mehr.

Fotos: © Druckereimuseum Weiss