Station: [102] Forschungsgeschichte


Fragen nach der Entstehung der Erde und der Herkunft des Menschen wurden lange Zeit religiös beantwortet. Erst die Zeit der Aufklärung im 18. Jahrhundert gab den Naturwissenschaften Raum sich zu entfalten. Nun waren wichtige Erkenntnisse über die Beschaffenheit der Erde und für den technischen Fortschritt im beginnenden industriellen Zeitalter möglich. Und ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sorgte Darwins Evolutionstheorie für ein völlig neues Weltbild.

Große Verdienste auf den Gebieten der Geologie, Biologie und Archäologie erwarben sich Persönlichkeiten wie James Hutton und Charles Lyell, Charles Darwin und Louis Agassiz, Bernhard von Cotta und Otto Torell sowie Ida von Boxberg.

James Hutton hatte Ende des 18. Jahrhunderts die Idee von der Tiefenzeit formuliert. Und der Geologe Charles Lyell führte im 19. Jahrhundert das stratigrafische Prinzip ein. Sein bahnbrechendes Werk „Prinzipien der Geologie“ ist hier in der Vitrine ausgestellt.

Dass Teile Europas von mächtigen Gletschern bedeckt waren, vertrat unter anderen der Schweizer Louis Agassiz. Er stützte sich dabei auf Beobachtungen in den Schweizer Alpen. In den Hohburger Bergen bei Wurzen stieß der aus Sachsen stammende Bernhard von Cotta auf Zeugnisse solcher Vereisung. Schrammen an Felsen deutete er als Gletscherschliffe. Doch erst viele Jahre später konnte der schwedische Geologe Otto Torell den Eiszeitgedanken in der Wissenschaft durchsetzen.

Und einer Frau verdanken wir den ersten altsteinzeitlichen Fundplatz in Sachsen: Ida Wilhelmina von Boxberg verbrachte viele Jahre in Frankreich, wo sie in Höhlen archäologische Ausgrabungen durchführte. Bei einem Aufenthalt in Sachsen 1876 entdeckte sie ein kleines Ensemble von Feuersteinartefakten in einer Kiesgrube bei Großwelka. In der Vitrine können Sie dieses sowie eine Auswahl der Zeichnungen und Beschreibungen sehen, mit denen Ida von Boxberg ihre Ausgrabungen in Frankreich dokumentierte.