Station: [362] Epilog


Salman Schocken starb am 21. August 1959 im schweizerischen Pontresina in einem Hotelzimmer. Dabei soll er Goethes „Faust II“ und Rabi Nachmanns Erzählungen von Martin Buber in den Händen gehalten haben. Auch wenn dies vermutlich ein Mythos ist, beschreibt er den Menschen Salman Schocken eindrucksvoll.

Was ist von ihm geblieben? Schockens Spuren können Sie nicht nur hier, im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, verfolgen. In der Schocken-Bibliothek in Jerusalem befindet sich ein Teil seiner Bücher. Dort ist auch das Schocken-Archiv ansässig. Das umfangreiche Erbe verwaltet seine Enkelin Racheli Edelmann.

Einige von Schockens Nachkommen sind auch heute noch bei der Zeitung „Haaretz“ in Israel sowie in den Verlagen in Tel Aviv und New York tätig.

Die Zeitung „Haaretz“ ist von allen Spuren, die Schocken hinterlassen hat, die wohl bekannteste. Sie gehört zum Medienunternehmen „Haaretz-Gruppe“, das Salman mit dem Kauf der Zeitung „Haaretz“ gründete und noch heute mehrheitlich im Besitz der Familie Schocken ist. Geführt wird das Unternehmen von Salmans Enkel beziehungsweise Gershoms Sohn Amos Schocken.

Die liberale Zeitung „Haaretz“ gilt wegen ihrer Ausgewogenheit als die qualitativ beste Zeitung Israels. Trotz ihrer vergleichsweise niedrigen Auflage gehört sie zu den großen Zeitungen der Welt. Sie ist bekannt für ihre kritische Haltung gegenüber der israelischen Gesellschaft und Politik.

Und was wurde aus Salman Schockens umfangreichen Sammlungen? Sie landeten zu einem großen Teil auf Auktionen und wurden in alle Welt verstreut. Öffentliche Einrichtungen hier in Deutschland, aber auch in Frankreich, haben einige seiner Werke aufgekauft. Im Leo Baeck Institut in New York, das Nachlässe deutschsprachiger Juden sammelt, gehen auch immer wieder Bücher aus dem Schocken-Verlag ein.

Es mag wie eine Ironie des Schicksals klingen, wenn Salman Schockens Bücher und Kunstgegenstände, die er auf unzähligen Auktionen für viel Geld erwarb, nach seinem Tod fast alle wieder für Unsummen versteigert wurden.

Wenn Sie mehr über Salman Schocken, Erich Mendelsohn und das Schocken-Kaufhaus in Chemnitz erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unsere Literatur im Museumsshop.

Wir verabschieden uns jetzt herzlich von Ihnen.

Auf Wiedersehen im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz!