Die Fotografie entwickelte sich in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg weltweit allmählich zu einem etablierten künstlerischen Ausdrucksmittel. Auf die Gründung der DDR 1949 folgte hier jedoch zunächst eine Phase ausgeprägter staatlicher Reglementierung. Dies betraf die inhaltliche Ausrichtung des Fotostudiums, das Profil berufsständischer Organisationen wie auch – ganz konkret – die Festlegung eines Kanons von Motiven und Bildsprachen in der Pressefotografie. Leipzig war mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und seinen Verlagen neben Berlin das Zentrum der ostdeutschen Fotografie. Hier studierten Anfang der fünfziger Jahre viele der später prägenden Fotograf*innen des Landes. Mit der Gründung der Gruppe action fotografie erkämpften sie sich bereits 1956 – wenn auch zunächst nur für kurze Zeit – erste Freiräume in Auseinandersetzung mit internationalen Phänomenen wie der Ausstellung Family of Man und der von Otto Steinert propagierten Subjektiven Fotografie. Viele arbeiteten anschließend in den Bereichen Presse-, Mode- und Werbefotografie (oft für die Leipziger Messe). Seit den sechziger Jahren etablierten sich aber auch zunehmend freiere, künstlerisch ambitionierte Formate wie fotografisch illustrierte Bücher, Bildessays und Ausstellungen. Ab Mitte der siebziger Jahre schließlich manifestierte sich diese Entwicklung beispielhaft in einer Neuausrichtung des Fotostudiums an der HGB unter der Leitung von Peter Pachnicke. Die Ausstellung 1950–1980. Fotografie aus Leipzig vermittelt anhand von historischen Abzügen und fotografisch illustrierten Zeitschriften ein anschauliches Bild von der bislang wenig beachteten Frühzeit der Fotografie in der DDR. Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.   Abbildung: F.O. Bernstein, o.T., 1952 (Werkgruppe Leipzig, Seeburgstraße) © 2009 F.O. Bernstein, MdbK
26. Nov 2020 - 00:00
Katharinenstraße 10
Leipzig
04109
Germany

Current event for "Museum der bildenden Künste Leipzig"

1950 – 1980. Fotografie aus Leipzig

26. Nov 2020 - 00:00 – 28. Feb 2021 - 00:00
Museum der bildenden Künste Leipzig

Die Fotografie entwickelte sich in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg weltweit allmählich zu einem etablierten künstlerischen Ausdrucksmittel. Auf die Gründung der DDR 1949 folgte hier jedoch zunächst eine Phase ausgeprägter staatlicher Reglementierung. Dies betraf die inhaltliche Ausrichtung des Fotostudiums, das Profil berufsständischer Organisationen wie auch – ganz konkret – die Festlegung eines Kanons von Motiven und Bildsprachen in der Pressefotografie.

Leipzig war mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und seinen Verlagen neben Berlin das Zentrum der ostdeutschen Fotografie. Hier studierten Anfang der fünfziger Jahre viele der später prägenden Fotograf*innen des Landes. Mit der Gründung der Gruppe action fotografie erkämpften sie sich bereits 1956 – wenn auch zunächst nur für kurze Zeit – erste Freiräume in Auseinandersetzung mit internationalen Phänomenen wie der Ausstellung Family of Man und der von Otto Steinert propagierten Subjektiven Fotografie. Viele arbeiteten anschließend in den Bereichen Presse-, Mode- und Werbefotografie (oft für die Leipziger Messe). Seit den sechziger Jahren etablierten sich aber auch zunehmend freiere, künstlerisch ambitionierte Formate wie fotografisch illustrierte Bücher, Bildessays und Ausstellungen. Ab Mitte der siebziger Jahre schließlich manifestierte sich diese Entwicklung beispielhaft in einer Neuausrichtung des Fotostudiums an der HGB unter der Leitung von Peter Pachnicke.

Die Ausstellung 1950–1980. Fotografie aus Leipzig vermittelt anhand von historischen Abzügen und fotografisch illustrierten Zeitschriften ein anschauliches Bild von der bislang wenig beachteten Frühzeit der Fotografie in der DDR.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.

 

Abbildung: F.O. Bernstein, o.T., 1952 (Werkgruppe Leipzig, Seeburgstraße) © 2009 F.O. Bernstein, MdbK

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