Nach der Sanierung des Stadtmuseums Kaufbeuren – mit dem Gründungsjahr 1879 eines der ältesten in Bayerisch-Schwaben – ist im historischen Altstadtgebäude auf drei Etagen seit Juni 2013 die reichhaltige Sammlung des Museums in einer neuen Konzeption zu sehen. Die Dauerausstellung beleuchtet die Geschichte der freien Reichsstadt Kaufbeuren mit all ihren Verflechtungen in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Die Sammlung mit rund 300 Kruzifixen aus neun Jahrhunderten reicht von Kunstwerken aus dem kirchlichen und klösterlichen Leben bis zu Kreuzen aus dem Bereich der Volksfrömmigkeit. Besonders sehenswert ist auch der Bestand an etwa 60 protestantischen Hinterglasbildern, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert in Kaufbeuren entstanden. Eine Etage widmet sich den berühmten Personen der Stadt. Neben Ludwig Ganghofer, dessen privater Nachlass zu wesentlichen Teilen 1928 in die Sammlung kam, sind dort die Schriftstellerin Sophie la Roche und ihr Zeitgenosse Christian Jakob Wagenseil thematisiert. Zudem werden Objekte aus dem Bereich der „Allgäuer Volkskunst“, die seit 1901 im Museum ausgestellt waren, in neuem Licht präsentiert.
Für die gelungene Neukonzeption ist das Stadtmuseum mit dem Bayerischen Museumspreis 2013 ausgezeichnet worden. Vom Verband für kinderreiche Familien erhielt das Stadtmuseum für sein familienfreundliches Angebot das fairfamily Siegel 2014 verliehen. Im Zuge der Ausschreibung für den Europäischen Museumspreis war das Stadtmuseum Kaufbeuren zudem für den European Museum of the Year Award 2015 nominiert.