
Angela Davis. Ikone zwischen Pop und Politik
12:30 Uhr Kurator:innenführung mit Dr. Friz Trzeciak, Universität Göttingen
14 Uhr Gespräch mit Katharina Warda, freie Autorin und Wissenschaftlerin
Am 27.7.2025 widmet das Museum Utopie und Alltag einen Nachmittag ganz der Philosophin und Aktivistin Angela Davis. Zunächst wird die Co-Kuratorin von „Fremde Freunde. Völkerfreundschaft zwischen Ideal und Wirklichkeit“ Dr. Friz Trzeciak durch die Ausstellung führen. Im Anschluss spricht Friz Trzeciak mit der freien Autorin und Wissenschaftlerin Katharina Warda über das Verhältnis von Angela Davis zur DDR und Wardas aktuellem Filmprojekt „Schwarze Schwester Angela - Black Power in der DDR“.
Angela Davis (*1944) wächst in Alabama (USA) auf und studiert später Soziologie und Philosophie, u.a. bei Herbert Marcuse und Theodor Adorno in Frankfurt am Main und wird 1969 schließlich an der Humboldt Universität in Berlin (Ost) promoviert. Während ihrer Studienzeit in den USA schließt sie sich der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung an und wird schnell zu einer ihrer führenden und bekanntesten Sprecherinnen. 1970 wird Angela Davis in den USA die Mittäterinnenschaft an einer Geiselnahme vorgeworfen, in Folge dessen sie in Untersuchungshaft kommt. Der Fall wird weltweit bekannt und Angela Davis zur Ikone des Wiederstands. Auch die DDR spricht ihre Solidarität mit der Kommunistin Davis aus und organisiert bis zu ihrem Freispruch 1972 zahlreich Solidaritätskampagnen. Nach ihrer Entlassung besucht Angela Davis die DDR zweimal; 1972 und noch einmal 1973.
Die Ausstellung „Fremde Freunde. Völkerfreundschaft zwischen Ideal und Wirklichkeit“ geht u.a. auf die vielfältigen Solidaritätskampagnen in der DDR und auf den Kult, der mitunter um Protagonist:innen wie Angela Davis, Nelson Mandela oder Tamar Bunke entstand, ein. Gemäß dem Titel „Angela Davis. Ikone zwischen Pop und Politik“ soll es an dem Nachmittag darum gehen, warum und wie sich die DDR verschiedene Widerstandsbewegungen zu eigen gemacht hat, auch um die eigene Popularität nach innen und nach außen zu stärken. Katharina Warda arbeitet derzeit mit einem Team als Regisseurin und Autorin an dem Dokumentarfilm „Schwarze Schwester Angela - Black Power in der DDR“ und kann viel erzählen über diese facettenreiche Geschichte.
Katharina Warda ist Autorin, Wissenschaftlerin und Moderatorin. Die Soziologin und Literaturwissenchaftlerin beschäftigt sich mit den Schwerpunktthemen Ostdeutschland, marginalisierte Identitäten, Rassismus, Klassismus und Punk. Zuletzt war sie Teil des Programms „Every Artist Must Take Sides“ und als Artistic Researcher in Kapstadt, Südafrika.
Dr. Friz Trzeciak ist wissenschaftliche Mitarbeiter:in (Postdoc) am Institut für Diversitätsforschung an der Universität Göttingen. Zuletzt kuratierte Friz gemeinsam mit dem Team des Museums Utopie und Studierenden der Kunsthochschule Weißensee sowie weiteren wissenschaftlichen Berater:innen „Fremde Freunde – Völkerfreundschaft zwischen Ideal und Wirklichkeit“.