Die zweite Einzelausstellung des PalaisPopulaire präsentiert das weltweit wohl bekannteste künstlerische Duo unserer Zeit: Christo und Jeanne-Claude. Ihnen gelang es, die engen Grenzen des Kunstbetriebs zu durchbrechen und eine breite Öffentlichkeit für ihre spektakulären Großprojekte zu interessieren. Besonders eindrucksvoll und für viele Berliner und Besucher bis heute unvergesslich ist dabei die Verhüllung des Reichstags, die sich jetzt zum fünfundzwanzigsten Mal jährt. Nicht nur aus diesem Anlass, sondern auch wegen der langen Verbundenheit mit dem Künstlerpaar, zeigt die Deutsche Bank im PalaisPopulaire die Ausstellung Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963–2020. Als Leihgeber von circa siebzig Werken konnten Ingrid und Thomas Jochheim gewonnen werden, die diesen Teil ihrer Sammlung zum ersten Mal so umfangreich präsentieren. Zu sehen sind Arbeiten, die von 1963 bis 2019 entstanden sind, darunter frühe Objekte, großformatige Zeichnungstableaus sowie Editionen und Druckgrafiken. Nach in Folien verpackten und mit Schnüren umwickelten Alltagsgegenständen – vom Zeitschriftenstapel bis zum VW-Käfer – widmeten sich Christo und Jeanne-Claude zunehmend künstlerischen Transformationen und Akzentuierungen von ganzen Landschaften oder Architekturen. Von 1962 bis 2019 konnten dreiundzwanzig Projekte auf verschiedenen Kontinenten realisiert werden. Seit dem Tod seiner Frau im Jahre 2009 führt Christo die mit ihr geplanten Vorhaben weiter fort. Sämtliche Projekte werden ausschließlich durch den Verkauf von Vorstudien, Zeichnungen, Collagen, Originallithografien und Editionen ermöglicht. Christo und Jeanne-Claude akzeptieren keinerlei Fördermittel, weder aus öffentlicher noch privater Hand. Christos Zeichnungen sind viel mehr als nur Ideenskizzen, Entwürfe oder Konstruktionsanleitungen. Sie zeigen in ihrer Strichführung, Schraffur, Lichtgebung und Farbigkeit eine ganz individuelle Handschrift. Zudem sind sie auch durch die collagierten Pläne, Materialien, Stoffe oder Fotografien und ihre immer gleiche Acrylglas-Umhüllung unverwechselbar, ja einzigartig. Und ein Zeugnis dafür, welch ein großartiger Zeichner Christo ist. Auch die Bewusstmachung sozialer und historischer Prozesse durch die Verhüllung ist in den Projekten von Christo und Jeanne-Claude intendiert. Insbesondere die Verwandlung des Parlamentsgebäudes im wiedervereinten Berlin trifft 1995 den Nerv der Zeit. Über fünf Millionen Besucher und Besucherinnen aus aller Welt kommen. Und wie immer ist die Wirkung auf das Publikum auch bei diesem Projekt friedvoll, heiter, geradezu euphorisierend. Die Kunst von Christo und Jeanne-Claude ist eine Kunst ohne Anspruch auf Dauerhaftigkeit. Sie lebt vielmehr vom Reiz unwiederholbarer Ereignishaftigkeit.
06. May 2020 - 00:00
Unter den Linden 5
Berlin
10117
Deutschland

Aktueller Termin von "PalaisPopulaire"

Christo and Jeanne-Claude

06. May 2020 - 00:00 – 14. Sep 2020 - 00:00
PalaisPopulaire

Die zweite Einzelausstellung des PalaisPopulaire präsentiert das weltweit wohl bekannteste künstlerische Duo unserer Zeit: Christo und Jeanne-Claude. Ihnen gelang es, die engen Grenzen des Kunstbetriebs zu durchbrechen und eine breite Öffentlichkeit für ihre spektakulären Großprojekte zu interessieren. Besonders eindrucksvoll und für viele Berliner und Besucher bis heute unvergesslich ist dabei die Verhüllung des Reichstags, die sich jetzt zum fünfundzwanzigsten Mal jährt.

Nicht nur aus diesem Anlass, sondern auch wegen der langen Verbundenheit mit dem Künstlerpaar, zeigt die Deutsche Bank im PalaisPopulaire die Ausstellung Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963–2020. Als Leihgeber von circa siebzig Werken konnten Ingrid und Thomas Jochheim gewonnen werden, die diesen Teil ihrer Sammlung zum ersten Mal so umfangreich präsentieren.

Zu sehen sind Arbeiten, die von 1963 bis 2019 entstanden sind, darunter frühe Objekte, großformatige Zeichnungstableaus sowie Editionen und Druckgrafiken. Nach in Folien verpackten und mit Schnüren umwickelten Alltagsgegenständen – vom Zeitschriftenstapel bis zum VW-Käfer – widmeten sich Christo und Jeanne-Claude zunehmend künstlerischen Transformationen und Akzentuierungen von ganzen Landschaften oder Architekturen. Von 1962 bis 2019 konnten dreiundzwanzig Projekte auf verschiedenen Kontinenten realisiert werden. Seit dem Tod seiner Frau im Jahre 2009 führt Christo die mit ihr geplanten Vorhaben weiter fort.

Sämtliche Projekte werden ausschließlich durch den Verkauf von Vorstudien, Zeichnungen, Collagen, Originallithografien und Editionen ermöglicht. Christo und Jeanne-Claude akzeptieren keinerlei Fördermittel, weder aus öffentlicher noch privater Hand.

Christos Zeichnungen sind viel mehr als nur Ideenskizzen, Entwürfe oder Konstruktionsanleitungen. Sie zeigen in ihrer Strichführung, Schraffur, Lichtgebung und Farbigkeit eine ganz individuelle Handschrift. Zudem sind sie auch durch die collagierten Pläne, Materialien, Stoffe oder Fotografien und ihre immer gleiche Acrylglas-Umhüllung unverwechselbar, ja einzigartig. Und ein Zeugnis dafür, welch ein großartiger Zeichner Christo ist.

Auch die Bewusstmachung sozialer und historischer Prozesse durch die Verhüllung ist in den Projekten von Christo und Jeanne-Claude intendiert. Insbesondere die Verwandlung des Parlamentsgebäudes im wiedervereinten Berlin trifft 1995 den Nerv der Zeit. Über fünf Millionen Besucher und Besucherinnen aus aller Welt kommen. Und wie immer ist die Wirkung auf das Publikum auch bei diesem Projekt friedvoll, heiter, geradezu euphorisierend. Die Kunst von Christo und Jeanne-Claude ist eine Kunst ohne Anspruch auf Dauerhaftigkeit. Sie lebt vielmehr vom Reiz unwiederholbarer Ereignishaftigkeit.

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