
Der Anfang, das Ende und alles dazwischen. Love Stories
Vor 250 Jahren verliebte sich der junge Johann Wolfgang Goethe in Elisabeth (Lili) Schönemann, die als kurzzeitige Verlobte Goethes in die Literaturgeschichte einging. In Offenbach erinnern etliche Orte an diese kurze und vermutlich schmerzhafte Liebesgeschichte, die den Ausgangspunkt für ein Nachdenken über die Liebe, ihren Anfang und ihr Ende aus heutiger Perspektive bildet. Wie kommunizieren sich heute Liebe und Schmerz? Wie verändern gesellschaftliche Prozesse und neue Technologien die Anbahnung oder das Ende einer Beziehung. Was ist Liebe überhaupt und wie sieht die künstlerische Auseinandersetzung dazu aus? Dieses scheinbar universelle Gefühl zwischen Menschen ist Gegenstand zahlreicher literarischer und wissenschaftlicher Texte, wird in Liedern besungen und in der Kunst verhandelt und ein Miteinander basierend auf Liebe ausgelotet. Unterschiedliche Beziehungskonzepte und Gemeinschaften werden auf ihre Tragfähigkeit befragt und sind Gegenstand einer Ausstellung im 250. Jahr der Liebe zwischen Goethe und Lili.
Im Haus der Stadtgeschichte steht die beginnende Liebe im Fokus, hier wird diesem wunderbaren Gefühl nachgespürt, das sich anfühlt wie Schmetterlinge im Bauch oder das Schweben auf einer Wolke. Aber meist währt die Liebe nicht ewig, Gefühle erkalten, Beziehungen zerbrechen und hinterlassen Trauer und Schmerz. Das Klingspor Museum widmet sich dem Ende der Liebe mit allen Aspekten von Abschied, Enttäuschung, Herzschmerz und Neuanfang. Auch Gewalt in Beziehungen wird thematisiert. Künstlerische Positionen von Marina Abramović und Ulay, von Liliane Lijn, Robert Schwarz, Oskar Kokoschka, Leopold Bode oder Barbara Cain stehen neben Dingen aus der Sammlung des Hauses der Stadtgeschichte.
Neben eigenen Beständen der Museen sind zahlreiche Leihgaben zu sehen von Menschen, die unserem Open Call gefolgt sind und die Ausstellung mit sehr persönlichen Artefakten, eigenen Texten und künstlerischen Arbeiten zu den Themen des Verliebtseins, Kennenlernens aber auch Trauer, Verlust und Schmerz bereichern.