
Der Meister von Meßkirch.Katholische Pracht in der Reformationszeit
Im Reformationsjahr 2017 widmet die Staatsgalerie Stuttgart dem Meister von Meßkirch erstmals eine umfassende monografische Ausstellung.
Der Meister von Meßkirch gehört zu den bedeutendsten Malern der frühen Neuzeit. Obwohl sich der ausschließlich im oberschwäbischen Raum tätige Künstler als historisch verbürgte Person bis heute nicht sicher fassen lässt, ist sein Rang als herausragender Kolorist seit langem unbestritten. Seine Altarbilder beanspruchen auch deshalb hohes historisches Interesse, da sie – entgegen der sich in Württemberg fast flächendeckend durchsetzenden Reformation – das regionale Festhalten am altgläubigen Bekenntnis dokumentieren.
Von den frühen Porträts, Epitaphien und Hausaltären bis hin zu seinen im Auftrag der Grafen von Zimmern geschaffenen Altarbildern der 1530er-Jahre erschließt sich so ein Werk von unverwechselbarer Eigenart. Charakteristisch ist auch die Verbindung altertümlicher Elemente und fortschrittlicher Bildideen der Renaissance.
Ein Großteil seiner heute verstreut in Museen und Privatsammlungen Europas und der USA befindlichen Tafelbilder und Zeichnungen sind in der Ausstellung vereint zu sehen. Sie werden in aufschlussreichen Gegenüberstellungen mit annähernd zeitgleich entstandenen Werken protestantischer Ausrichtung präsentiert. So wird ein differenzierter Eindruck von den künstlerischen Ausdrucksformen im Zeitalter der Reformation vermittelt.