Zu Anfang des 1. Jahrtausends v. Chr. wanderten Bevölkerungsgruppen aus dem sabäischen Kernland um die Hauptstädte Marib und Sirwah im heutigen nordwestlichen Jemen in das Gebiet des südöstlichen Eritrea und des nördlichen Äthiopien ein. In Yeha in der nordäthiopischen Provinz Tigray gründeten sie ihr politisches und religiöses Zentrum, wo sie monumentale Bauwerke hinterließen.

Prof. Dr. Norbert Nebes berichtet von den Ausgrabungen und Forschungen der letzten Jahre auf beiden Seiten des Roten Meeres. Diese bezeugen einen massiven Kulturtransfer von Südarabien an das Nördliche Horn. Die Sabäer brachten dabei nicht nur ihre Sprache und Schrift, Religion und Kultpraktiken sowie architektonische Formensprache und Bautechnik mit, sondern auch ihre politischen Herrschaftsformen, die sie den regionalen Gegebenheiten angepasst haben.