Das Ägyptologische Institut/Museum –Georg Steindorff– der Universität Leipzig laden auch in diesem Jahr wieder zu einer öffentlichen Vortragsreihe ein: „Gräberwelten“ bietet Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten altägyptischer Gräber, wobei es nicht nur um Architektur und Archäologie geht, sondern auch um Grabbesitz und den Schattenseiten verborgener Kostbarkeiten. Das Alte Reich (ca. 2700–2200 v. Chr.) der altägyptischen Geschichte ist auch als Pyramidenzeitalter bekannt. In dieser knapp 500 Jahre andauernden Epoche lassen sich die Pharaonen riesige Denkmäler in Stein errichten – die Pyramiden. Den Beginn macht König Djoser (3. Dynastie), der seinem Architekten namens Imhotep den Auftrag erteilt, ein Pyramidengrab zu bauen. Das Ergebnis ist die 60 Meter hohe Stufenpyramide in Saqqara. In der 4. Dynastie werden dann Versuche unternommen, den Monumenten einerseits glatte Fassaden zu geben und sie andererseits noch höher zu bauen. So gibt es von König Snofru (4. Dynastie) gleich drei Pyramiden in Meidum und Dahschur, von denen die sogenannte „Rote Pyramide“ als erste richtige Pyramide gelten kann. Zur Perfektion gebracht wird der Bau der Pyramiden durch die Nachfolger Snofrus – Cheops, Chephren und Mykerinos – die Erbauer der Pyramiden von Giza. Bei der Planung eines Pyramidenbezirkes spielt nicht nur die natürliche Beschaffenheit des Geländes eine Rolle, sondern auch die Lage benachbarter Gräber muss berücksichtigt werden. Zur Zeit des Altes Reiches können wir eine starke Abhängigkeit der Untertanen zum Königtum beobachten. Die Menschen wollten ihr Leben nach dem Tod weiterhin in der Nähe und Gunst ihres Herrschers verbringen. Als Zeichen der Gunst und Anerkennung durch den König bekamen hochrangige Beamte Teile der Grabausstattung gestiftet und die Zuweisung eines Grabplatzes unterlag gewissen Bedingungen. Die Errichtung sogenannter Privatnekropolen, also Friedhöfen mit Mastaba-Gräbern, ist dabei durchdacht strukturiert worden. Von diesen „Planfriedhöfen“ und den soziokulturellen sowie soziopolitischen Hintergründen weiß PD Dr. Dietrich Raue zu berichten. In seinem öffentlichen Vortrag wird er exemplarisch aufzeigen, wie Nekropolen und Grabbezirke im Alten Ägypten theoretisch geplant und praktisch umgesetzt worden sind.   Der Vortrag findet in Hörsaal 8 des Hörsaalgebäudes der Universität Leipzig am Campus Augustusplatz statt. Beginn ist 18:15 Uhr. Im Anschluss an den Vortrag (gegen 19:30 Uhr) ist das Auditorium wie immer herzlich zu einem kleinen Umtrunk ins Ägyptische Museum –Georg Steindorff– eingeladen.
06. Feb 2020 - 18:15
Goethestraße 2 (Kroch-Hochhaus)
Leipzig
04109
Deutschland

Aktueller Termin von "Ägyptisches Museum - Georg Steindorff - der Universität Leipzig"

Dietrich Raue: "Der geplante Tod. Die Oberschicht im Zeitalter der großen Pyramiden"

06. Feb 2020 - 18:15 – 06. Feb 2020 - 19:15
Ägyptisches Museum - Georg Steindorff - der Universität Leipzig

Das Ägyptologische Institut/Museum –Georg Steindorff– der Universität Leipzig laden auch in diesem Jahr wieder zu einer öffentlichen Vortragsreihe ein: „Gräberwelten“ bietet Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten altägyptischer Gräber, wobei es nicht nur um Architektur und Archäologie geht, sondern auch um Grabbesitz und den Schattenseiten verborgener Kostbarkeiten.

Das Alte Reich (ca. 2700–2200 v. Chr.) der altägyptischen Geschichte ist auch als Pyramidenzeitalter bekannt. In dieser knapp 500 Jahre andauernden Epoche lassen sich die Pharaonen riesige Denkmäler in Stein errichten – die Pyramiden. Den Beginn macht König Djoser (3. Dynastie), der seinem Architekten namens Imhotep den Auftrag erteilt, ein Pyramidengrab zu bauen. Das Ergebnis ist die 60 Meter hohe Stufenpyramide in Saqqara. In der 4. Dynastie werden dann Versuche unternommen, den Monumenten einerseits glatte Fassaden zu geben und sie andererseits noch höher zu bauen. So gibt es von König Snofru (4. Dynastie) gleich drei Pyramiden in Meidum und Dahschur, von denen die sogenannte „Rote Pyramide“ als erste richtige Pyramide gelten kann. Zur Perfektion gebracht wird der Bau der Pyramiden durch die Nachfolger Snofrus – Cheops, Chephren und Mykerinos – die Erbauer der Pyramiden von Giza.

Bei der Planung eines Pyramidenbezirkes spielt nicht nur die natürliche Beschaffenheit des Geländes eine Rolle, sondern auch die Lage benachbarter Gräber muss berücksichtigt werden. Zur Zeit des Altes Reiches können wir eine starke Abhängigkeit der Untertanen zum Königtum beobachten. Die Menschen wollten ihr Leben nach dem Tod weiterhin in der Nähe und Gunst ihres Herrschers verbringen. Als Zeichen der Gunst und Anerkennung durch den König bekamen hochrangige Beamte Teile der Grabausstattung gestiftet und die Zuweisung eines Grabplatzes unterlag gewissen Bedingungen.

Die Errichtung sogenannter Privatnekropolen, also Friedhöfen mit Mastaba-Gräbern, ist dabei durchdacht strukturiert worden. Von diesen „Planfriedhöfen“ und den soziokulturellen sowie soziopolitischen Hintergründen weiß PD Dr. Dietrich Raue zu berichten. In seinem öffentlichen Vortrag wird er exemplarisch aufzeigen, wie Nekropolen und Grabbezirke im Alten Ägypten theoretisch geplant und praktisch umgesetzt worden sind.

 

Der Vortrag findet in Hörsaal 8 des Hörsaalgebäudes der Universität Leipzig am Campus Augustusplatz statt. Beginn ist 18:15 Uhr.

Im Anschluss an den Vortrag (gegen 19:30 Uhr) ist das Auditorium wie immer herzlich zu einem kleinen Umtrunk ins Ägyptische Museum –Georg Steindorff– eingeladen.

Besuchen Sie die Kulturregionen Deutschlands

Alle Regionen
Alle Regionen