„Der Mensch will sich beim Betrachten meiner Bilder seine Abhängigkeit von der Zahl nicht eingestehen, auf die ich ihn aufmerksam mache. Ich kleide die Zahl in Farbe, das macht sie in jeder Umgebung vertraut …“   Mit Beginn der 60er-Jahre werden Buchstaben, Zeichen oder Zahl die wesentlichen Indikatoren in der Bildsprache von Egon Karl Nicolaus. Schließlich ist es nur noch die Zahl - ein formales Zeichen, ein graphisches Element, ein Abstraktum -, das es ihm ermöglicht, sowohl die asketischen, kompositorischen Übungen der frühen Zeit weiterzuführen, als auch malerisch bewegte, gestische Akzente zu setzen. Nicolaus malt, sprüht, zeichnet, konturiert, doppelt, verdreifacht, spiegelt, schattiert. Mit der Zahl hat er für sich das Motiv entdeckt, welches ihm ermöglicht, rein abstrakt zu arbeiten und dem Betrachter dennoch eine Konnotation an die Lebenswirklichkeit zu geben. Nichts ist in sich gleichzeitig abstrakter und konkreter als die Zahl. Die Zahl als Linie und Form bringt neben der objektiven, rein mathematischen Bedeutung, auch eine Fülle subjektiver Konnotationen von der Zahlenmystik bis zur Astrologie mit sich. Dabei kann der Betrachter in den Buchstaben oder Zahlen konkrete Vertrautheit finden, er kann diese Formen aber auch gänzlich inhalts- bzw. wertfrei sehen. Gelingt es ihm, diese rein abstrakte Betrachtungsmöglichkeit für sich zu entdecken, eröffnet sich eine weitere, neue Sichtweise auf das Werk von Egon Karl Nicolaus.
22. Jan 2023 - 11:30
Markt 46
Siegburg
53721
Deutschland

Aktueller Termin von "Stadtmuseum Siegburg"

Egon Karl Nicolaus (1928 – 1988) Dem Meister der Zahlen zum 95.

22. Jan 2023 - 11:30 – 12. Mar 2023 - 18:00
Stadtmuseum Siegburg

Der Mensch will sich beim Betrachten meiner Bilder seine Abhängigkeit von der Zahl nicht eingestehen, auf die ich ihn aufmerksam mache. Ich kleide die Zahl in Farbe, das macht sie in jeder Umgebung vertraut …“

 

Mit Beginn der 60er-Jahre werden Buchstaben, Zeichen oder Zahl die wesentlichen Indikatoren in der Bildsprache von Egon Karl Nicolaus. Schließlich ist es nur noch die Zahl - ein formales Zeichen, ein graphisches Element, ein Abstraktum -, das es ihm ermöglicht, sowohl die asketischen, kompositorischen Übungen der frühen Zeit weiterzuführen, als auch malerisch bewegte, gestische Akzente zu setzen. Nicolaus malt, sprüht, zeichnet, konturiert, doppelt, verdreifacht, spiegelt, schattiert.

Mit der Zahl hat er für sich das Motiv entdeckt, welches ihm ermöglicht, rein abstrakt zu arbeiten und dem Betrachter dennoch eine Konnotation an die Lebenswirklichkeit zu geben. Nichts ist in sich gleichzeitig abstrakter und konkreter als die Zahl. Die Zahl als Linie und Form bringt neben der objektiven, rein mathematischen Bedeutung, auch eine Fülle subjektiver Konnotationen von der Zahlenmystik bis zur Astrologie mit sich. Dabei kann der Betrachter in den Buchstaben oder Zahlen konkrete Vertrautheit finden, er kann diese Formen aber auch gänzlich inhalts- bzw. wertfrei sehen. Gelingt es ihm, diese rein abstrakte Betrachtungsmöglichkeit für sich zu entdecken, eröffnet sich eine weitere, neue Sichtweise auf das Werk von Egon Karl Nicolaus.

Besuchen Sie die Kulturregionen Deutschlands

Alle Regionen
Alle Regionen