Die Eröffnung der Ausstellung fand am 17. April 2023, um 18 Uhr, in der Alten Anatomie am Österberg statt. Der Politikwissenschaftler, Historiker und Journalist Götz Aly referierte zum Thema "Die NS-Gewaltherrschaft als Glücksfall für die Forschung. Verdienste, Ruhm und Ehre der Anatomen H. Voss, J. Hallervorden & H. Stieve". Die Ausstellung Im Nationalsozialismus überschritt die Anatomie die traditionellen Grenzen wissenschaftlicher Arbeit. Anatomen zogen nun bedenkenlos die Körper von hingerichteten NS-Opfern und anderen aus der „Volksgemeinschaft“ Ausgegrenzten für ihre Forschung und Lehre heran. Auch die Tübinger Medizin profitierte von einer sich radikalisierenden NS-Justiz und Verfolgungspolitik, die zunehmend Menschen aus Osteuropa traf. Während Wissenschaftler zuvor verstorbene Obdachlose, Hingerichtete und Totgeborene nur in geringer Zahl sezieren konnten, gehörte mit Kriegsbeginn schließlich das Problem der Leichenbeschaffung der Vergangenheit an. Die Ausstellung „Entgrenzte Anatomie. Eine Tübinger Wissenschaft und der Nationalsozialismus“ erkundet anhand von Objekten, Dokumenten und Interviews die Geschichte einer medizinischen Disziplin vor, während und nach der NS-Gewaltherrschaft: Wie arbeitete die Anatomie vor 1933? Wer waren im Unrechtsstaat die Menschen, deren tote Körper in die Tübinger Anatomie gelangten? Wann begann die kritische Auseinandersetzung mit den Verfehlungen der eigenen Disziplin? Welche Kontinuitäten und Brüche zeigen sich im 20. Jahrhundert? Die Ausstellung präsentiert ihre Antworten am historischen Ort der damaligen Geschehnisse ­– im Gebäude der Alten Anatomie. Das Ausstellungsteam Studierende der Geschichtswissenschaft und der Medizin haben die Ausstellung in drei Lehrforschungsprojekten unter der Leitung von PD Dr. Henning Tümmers und Leonie Braam, M.A. (Institut zur Ethik und Geschichte der Medizin) sowie Prof. Dr. Benigna Schönhagen und Stefan Wannenwetsch, M.A. (Gräberfeld X-Projekt am Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften) erarbeitet. Das interdisziplinäre Ausstellungsprojekt entsteht in Kooperation mit Prof. Dr. Bernhard Hirt (Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik) und Prof. Dr. Ernst Seidl (Museum der Universität Tübingen MUT). Begleitprogramm Vom 27. Februar bis 18. Spetember fanden regelmäßig Vorträge zu den Themen der Ausstellung statt. Die aufgezeichneten Vorträge finden Sie auf graebfeldx.de. Stickaktionen mit Margarethe Warth (Anmeldung per Mail erforderlich) jeweils von 13:00 bis 16:00 Uhr an den folgenden Tagen: 17.10.2023 03.11.2023 14.11.2023 01.12.2023 12.12.2023 09.01.2024 26.01.2024 06.02.2024 23.02.2024 05.03.2024 22.03.2024 02.04.2024 19.04.2024 17.05.2024 28.05.2024 14.06.2024 25.06.2024 12.07.2024 23.07.2024 09.08.2024 20.08.2024 06.09.2024 17.09.2024 Führungen 25.09.2023, um 17:00 Uhr (Stefan Wannenwetsch) 30.10.2023, um 15:00 Uhr 17.11.2023, um 15:00 Uhr 04.12.2023, um 17:00 Uhr 15.12.2023, um 15:00 Uhr 19.01.2024, um 15:00 Uhr 05.02.2024, um 17:00 Uhr 16.02.2024, um 15:00 Uhr 04.03.2024, um 17:00 Uhr 15.03.2024, um 15:00 Uhr 19.04.2024, um 15:00 Uhr 06.05.2024, um 17:00 Uhr 03.06.2024, um 17:00 Uhr 21.06.2024, um 15:00 Uhr 01.07.2024, um 17:00 Uhr 19.07.2024, um 15:00 Uhr 20.09.2024, um 15:00 Uhr Bei jeder Führung findet im Anschluss eine Vorführung der SDR-Dokumentation “Ethik und Wissenschaft” von Willy Reschl aus dem Jahr 1988 statt. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Website graeberfeldx.de. Gerne auch Führungen auf Wunsch. Dazu wenden Sie sich bitte an: graeberfeldxuni-tuebingen.de
17. Apr 2023 - 14:56
Burgsteige 11
Tübingen
72070
Deutschland

Aktueller Termin von "Museum der Universität Tübingen MUT | Alte Kulturen | Sammlungen im Schloss Hohentübingen"

Entgrenzte Anatomie. Eine Tübinger Wissenschaft und der Nationalsozialismus

17. Apr 2023 - 14:56 – 30. Sep 2024 - 19:00
Museum der Universität Tübingen MUT | Alte Kulturen | Sammlungen im Schloss Hohentübingen

Die Eröffnung der Ausstellung fand am 17. April 2023, um 18 Uhr, in der Alten Anatomie am Österberg statt. Der Politikwissenschaftler, Historiker und Journalist Götz Aly referierte zum Thema "Die NS-Gewaltherrschaft als Glücksfall für die Forschung. Verdienste, Ruhm und Ehre der Anatomen H. Voss, J. Hallervorden & H. Stieve".

Die Ausstellung

Im Nationalsozialismus überschritt die Anatomie die traditionellen Grenzen wissenschaftlicher Arbeit. Anatomen zogen nun bedenkenlos die Körper von hingerichteten NS-Opfern und anderen aus der „Volksgemeinschaft“ Ausgegrenzten für ihre Forschung und Lehre heran. Auch die Tübinger Medizin profitierte von einer sich radikalisierenden NS-Justiz und Verfolgungspolitik, die zunehmend Menschen aus Osteuropa traf. Während Wissenschaftler zuvor verstorbene Obdachlose, Hingerichtete und Totgeborene nur in geringer Zahl sezieren konnten, gehörte mit Kriegsbeginn schließlich das Problem der Leichenbeschaffung der Vergangenheit an. Die Ausstellung „Entgrenzte Anatomie. Eine Tübinger Wissenschaft und der Nationalsozialismus“ erkundet anhand von Objekten, Dokumenten und Interviews die Geschichte einer medizinischen Disziplin vor, während und nach der NS-Gewaltherrschaft: Wie arbeitete die Anatomie vor 1933? Wer waren im Unrechtsstaat die Menschen, deren tote Körper in die Tübinger Anatomie gelangten? Wann begann die kritische Auseinandersetzung mit den Verfehlungen der eigenen Disziplin? Welche Kontinuitäten und Brüche zeigen sich im 20. Jahrhundert? Die Ausstellung präsentiert ihre Antworten am historischen Ort der damaligen Geschehnisse ­– im Gebäude der Alten Anatomie.

Das Ausstellungsteam

Studierende der Geschichtswissenschaft und der Medizin haben die Ausstellung in drei Lehrforschungsprojekten unter der Leitung von PD Dr. Henning Tümmers und Leonie Braam, M.A. (Institut zur Ethik und Geschichte der Medizin) sowie Prof. Dr. Benigna Schönhagen und Stefan Wannenwetsch, M.A. (Gräberfeld X-Projekt am Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften) erarbeitet. Das interdisziplinäre Ausstellungsprojekt entsteht in Kooperation mit Prof. Dr. Bernhard Hirt (Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik) und Prof. Dr. Ernst Seidl (Museum der Universität Tübingen MUT).

Begleitprogramm

Vom 27. Februar bis 18. Spetember fanden regelmäßig Vorträge zu den Themen der Ausstellung statt. Die aufgezeichneten Vorträge finden Sie auf graebfeldx.de.

Stickaktionen mit Margarethe Warth (Anmeldung per Mail erforderlich) jeweils von 13:00 bis 16:00 Uhr an den folgenden Tagen:

  • 17.10.2023
  • 03.11.2023
  • 14.11.2023
  • 01.12.2023
  • 12.12.2023
  • 09.01.2024
  • 26.01.2024
  • 06.02.2024
  • 23.02.2024
  • 05.03.2024
  • 22.03.2024
  • 02.04.2024
  • 19.04.2024
  • 17.05.2024
  • 28.05.2024
  • 14.06.2024
  • 25.06.2024
  • 12.07.2024
  • 23.07.2024
  • 09.08.2024
  • 20.08.2024
  • 06.09.2024
  • 17.09.2024

Führungen

  • 25.09.2023, um 17:00 Uhr (Stefan Wannenwetsch)
  • 30.10.2023, um 15:00 Uhr
  • 17.11.2023, um 15:00 Uhr
  • 04.12.2023, um 17:00 Uhr
  • 15.12.2023, um 15:00 Uhr
  • 19.01.2024, um 15:00 Uhr
  • 05.02.2024, um 17:00 Uhr
  • 16.02.2024, um 15:00 Uhr
  • 04.03.2024, um 17:00 Uhr
  • 15.03.2024, um 15:00 Uhr
  • 19.04.2024, um 15:00 Uhr
  • 06.05.2024, um 17:00 Uhr
  • 03.06.2024, um 17:00 Uhr
  • 21.06.2024, um 15:00 Uhr
  • 01.07.2024, um 17:00 Uhr
  • 19.07.2024, um 15:00 Uhr
  • 20.09.2024, um 15:00 Uhr


Bei jeder Führung findet im Anschluss eine Vorführung der SDR-Dokumentation “Ethik und Wissenschaft” von Willy Reschl aus dem Jahr 1988 statt. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Website graeberfeldx.de.

Gerne auch Führungen auf Wunsch. Dazu wenden Sie sich bitte an: graeberfeldxuni-tuebingen.de

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