Das Wetter meinte es nicht gut, als am 29. Dezember 1825 in der Wohnung des Hohenleubener Arztes Julius Schmidt 16 Männer zusammentrafen. Obwohl eine Anzahl weiterer Interessenten aufgrund der Witterung nicht teilnehmen konnte, gingen die Anwesenden wie geplant daran, ein bemerkenswertes Vorhaben umzusetzen: Mit der Gründung des »Voigtländischen Alterthumsforschenden Vereins« entstand an diesem Tag der im heutigen Thüringen am längsten existierende Geschichtsverein, der zugleich einer der ältesten Deutschlands ist.Obwohl die Gründungsversammlung ohne Teilnehmer aus Gera stattfand, war vor allem im späteren 19. Jahrhundert der Geraer Anteil unter den Mitgliedern überdurchschnittlich hoch. In den 1870er Jahren betrug er rund 40 %, so dass auch die Geraer Geschichte einen breiten Raum in der Vereinsarbeit einnahm. Für Aufsehen sorgten beispielsweise die mehrmaligen Ausgrabungen auf einem eisenzeitlichen Gräberfeld im Bereich der heutigen Bielitzstraße.Zu den engagiertesten Geraer Mitgliedern jener Zeit zählten vor allem Kaufmann Robert Eisel, daneben Hofbibliothekar Ferdinand Hahn, Gymnasialprofessor Karl Theodor Liebe, Färbermeister Johann Christian Seydel und Lederfabrikant Gustav Korn.Die Arbeit Robert Eisels für den Verein kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Von 1875 bis 1880 unterzog er die Vereinssammlung einer tiefgehenden Inventarisierung und Neustrukturierung, wofür er über Jahre hinweg wöchentlich einen langen Arbeitstag in Hohenleuben verbrachte.Mit Sicherheit haben die Aktivitäten der Geraer Mitglieder um Robert Eisel auch den Wunsch und das Bestreben zur Gründung eines hiesigen Museums gefördert. Mit der Schenkung seiner geologischen Sammlung an die Stadt Gera als Grundlage eines städtischen Museums gab Johann Christian Seydel im Jahr 1878 schließlich den Startschuss. In logischer Konsequenz kann daher der Hohenleubener Verein auch als Urheber der Geraer Museumslandschaft gesehen werden.Die Studioausstellung – ein Gemeinschaftsprojekt des Museums Reichenfels/Hohenleuben und des Stadtmuseums Gera aus Anlass des 200jährigen Vereinsjubiläums – präsentiert erstmals in Gera Objekte der Stadtgeschichte, die der Verein in seinen ersten Jahrzehnten sammelte und somit bewahren und der Öffentlichkeit erhalten konnte.
12. Dec 2025 - 11:00
Museumplatz 1
Gera
07545
Deutschland

Aktueller Termin von "Stadtmuseum Gera"

"Geschenk des Herrn Eisel, Gera" Geraer Schätze des Museums Reichenfels

12. Dec 2025 - 11:00 – 01. Mar 2026 - 17:00
Stadtmuseum Gera

Das Wetter meinte es nicht gut, als am 29. Dezember 1825 in der Wohnung des Hohenleubener Arztes Julius Schmidt 16 Männer zusammentrafen. Obwohl eine Anzahl weiterer Interessenten aufgrund der Witterung nicht teilnehmen konnte, gingen die Anwesenden wie geplant daran, ein bemerkenswertes Vorhaben umzusetzen: Mit der Gründung des »Voigtländischen Alterthumsforschenden Vereins« entstand an diesem Tag der im heutigen Thüringen am längsten existierende Geschichtsverein, der zugleich einer der ältesten Deutschlands ist.

Obwohl die Gründungsversammlung ohne Teilnehmer aus Gera stattfand, war vor allem im späteren 19. Jahrhundert der Geraer Anteil unter den Mitgliedern überdurchschnittlich hoch. In den 1870er Jahren betrug er rund 40 %, so dass auch die Geraer Geschichte einen breiten Raum in der Vereinsarbeit einnahm. Für Aufsehen sorgten beispielsweise die mehrmaligen Ausgrabungen auf einem eisenzeitlichen Gräberfeld im Bereich der heutigen Bielitzstraße.

Zu den engagiertesten Geraer Mitgliedern jener Zeit zählten vor allem Kaufmann Robert Eisel, daneben Hofbibliothekar Ferdinand Hahn, Gymnasialprofessor Karl Theodor Liebe, Färbermeister Johann Christian Seydel und Lederfabrikant Gustav Korn.

Die Arbeit Robert Eisels für den Verein kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Von 1875 bis 1880 unterzog er die Vereinssammlung einer tiefgehenden Inventarisierung und Neustrukturierung, wofür er über Jahre hinweg wöchentlich einen langen Arbeitstag in Hohenleuben verbrachte.

Mit Sicherheit haben die Aktivitäten der Geraer Mitglieder um Robert Eisel auch den Wunsch und das Bestreben zur Gründung eines hiesigen Museums gefördert. Mit der Schenkung seiner geologischen Sammlung an die Stadt Gera als Grundlage eines städtischen Museums gab Johann Christian Seydel im Jahr 1878 schließlich den Startschuss. In logischer Konsequenz kann daher der Hohenleubener Verein auch als Urheber der Geraer Museumslandschaft gesehen werden.

Die Studioausstellung – ein Gemeinschaftsprojekt des Museums Reichenfels/Hohenleuben und des Stadtmuseums Gera aus Anlass des 200jährigen Vereinsjubiläums – präsentiert erstmals in Gera Objekte der Stadtgeschichte, die der Verein in seinen ersten Jahrzehnten sammelte und somit bewahren und der Öffentlichkeit erhalten konnte.

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