Die über 100 Jahre alte Christbaumschmuck-Sammlung aus Thüringen und Gablonz/Böhmen erinnert an die Herkunft der Wertheimer Laborglasindustrie aus Thüringen. Dort verarbeiteten gegen Ende des 18. Jahrhunderts Thüringer Glasbläser auf der Suche nach neuen Erwerbsquellen infolge von Hungersnöten erstmals Glasröhren und Glasstäbe „vor der Lampe“. Aus der anfänglichen Herstellung von Perlen, Früchten und Hohlglastieren für die Modeschmuck- und Spielzeugindustrie entwickelte sich schon bald eine florierende Christbaumschmuck-industrie (ab 1848), die um 1870 durch den Bau einer Gasanstalt in Lauscha (1867) und durch völlig neue Fertigungsmethoden zu einer gigantischer Formenvielfalt führte. Die über 1000 weihnachtlichen Figuren und Kugeln – von den anfänglichen Früchten, Tieren, Puppen, Schneemännern und Engeln bis zu heutigen farbenfrohen Märchen-, Fantasiefiguren und Popstars vermitteln anschaulich die Entwicklung von Thüringen’s Christbaumschmuck-Industrie bis heute. Die Vorlieben und Moden der unterschiedlichen Epochen zeigen die im Licht funkelnden, geschmückten zehn echten Weihnachtsbäume: So zieren den Biedermeier-Naschbaum einfache kleine Formkugeln und Früchte, während gleich daneben der 3 m große, mit 500 Silberkugeln behängte „Wertheimer Glasbaum“ erstrahlt, den das Künstlerpaar Klaus und Alexa Bormann-Arndt in den 1980er Jahren aus Thermometer-Glasröhren der Wertheimer Laborglasindustrie gefertigt haben. Bunt, üppig und luxuriös präsentiert sich der Christbaumschmuck der „Gründerzeit“, modisch sehr gegensätzlich zeigen sich die ersten maschinell geblasenen Christbaumkugeln in den 1950er Jahren während des Neubeginns in Ost und West, während in der „Historischen Weihnachtsglasbläserei“ der Christbaum aus Platzspargründen umgekehrt an der Decke hängt.
01. Apr 2016 - 00:00
Mühlenstr. 24
Wertheim
97877
Deutschland

Aktueller Termin von "Glasmuseum Wertheim"

Historische Weihnachtglasbläserei: Die Heilige Familie, Kaiserin Sissi und der Gartenzwerg - Figuren für den Weihnachtsbaum"

01. Apr 2016 - 00:00 – 31. Dec 2016 - 00:00
Glasmuseum Wertheim

Die über 100 Jahre alte Christbaumschmuck-Sammlung aus Thüringen und Gablonz/Böhmen erinnert an die Herkunft der Wertheimer Laborglasindustrie aus Thüringen. Dort verarbeiteten gegen Ende des 18. Jahrhunderts Thüringer Glasbläser auf der Suche nach neuen Erwerbsquellen infolge von Hungersnöten erstmals Glasröhren und Glasstäbe „vor der Lampe“. Aus der anfänglichen Herstellung von Perlen, Früchten und Hohlglastieren für die Modeschmuck- und Spielzeugindustrie entwickelte sich schon bald eine florierende Christbaumschmuck-industrie (ab 1848), die um 1870 durch den Bau einer Gasanstalt in Lauscha (1867) und durch völlig neue Fertigungsmethoden zu einer gigantischer Formenvielfalt führte. Die über 1000 weihnachtlichen Figuren und Kugeln – von den anfänglichen Früchten, Tieren, Puppen, Schneemännern und Engeln bis zu heutigen farbenfrohen Märchen-, Fantasiefiguren und Popstars vermitteln anschaulich die Entwicklung von Thüringen’s Christbaumschmuck-Industrie bis heute.

Die Vorlieben und Moden der unterschiedlichen Epochen zeigen die im Licht funkelnden, geschmückten zehn echten Weihnachtsbäume: So zieren den Biedermeier-Naschbaum einfache kleine Formkugeln und Früchte, während gleich daneben der 3 m große, mit 500 Silberkugeln behängte „Wertheimer Glasbaum“ erstrahlt, den das Künstlerpaar Klaus und Alexa Bormann-Arndt in den 1980er Jahren aus Thermometer-Glasröhren der Wertheimer Laborglasindustrie gefertigt haben. Bunt, üppig und luxuriös präsentiert sich der Christbaumschmuck der „Gründerzeit“, modisch sehr gegensätzlich zeigen sich die ersten maschinell geblasenen Christbaumkugeln in den 1950er Jahren während des Neubeginns in Ost und West, während in der „Historischen Weihnachtsglasbläserei“ der Christbaum aus Platzspargründen umgekehrt an der Decke hängt.

Besuchen Sie die Kulturregionen Deutschlands

Alle Regionen
Alle Regionen