Der 1897 im oberschwäbischen Dorf Winterreute, - einem heutigen Stadtteil von Biberach an der Riß - geborene Jakob Bräckle zählt zu den bedeutenden Malern im 20. Jahrhundert. Ehemals einem eher kleineren Kreis von Sammlern und Kunstkennern bekannt, reicht seine Wertschätzung heute weit über die regionalen Grenzen hinaus. Seine Bilder erfreuen sich einer ungebrochenen und sich stetig vermehrenden Beliebtheit. Direkt im Anschluss an sein Studium an der Kunstakademie Stuttgart wurde er ab 1926 Mitglied im Ausstellerverband der sogenannten „Stuttgarter Sezession“ und nahm bis deren zwangsweisen Auflösung bis 1932 regelmäßig an den Präsentationen dieser progressiv eingestellten Künstlergruppe teil. Mit seinen unverwechselbaren Landschaften und Naturbildern hat er den Blick auf Oberschwaben und hauptsächlich auf das vorindustrielle Leben auf dem Land maßgeblich geprägt. Kein anderer Künstler Süddeutschlands hat sich am Motiv der ländlichen Felder und dörflichen Gebäude mit ähnlicher Beharrlichkeit abgearbeitet. So gelang es ihm auf unnachahmliche Weise, den Strukturwandel der einst von Bauernfamilien, Pflügen und Pferden gehegten Äcker, Weideflächen und Wälder hin zu einer technisierten, agrarindustriellen Forst- und Landwirtschaft einzufangen und gleichzeitig mit einer zeitgemäßen künstlerischen Darstellungsart zu verbinden. In der Überblicksausstellung, die in großen Teilen aus dem Museum Biberach, das im Besitz des gesamten Nachlasses des Künstlers ist, übernommen wird, werden die Schaffensphasen seiner sich über insgesamt 65 Jahre lang ausgeführte Malerei, angereichert mit Leihgaben aus prominenten öffentlichen Sammlungen erstmals in diesem Umfang in Böblingen und somit in der Region Stuttgart vorgestellt. Zusätzlich wird die Schau mit Exponaten aus Privatbesitz aus dem hiesigen Raum bereichert. Ausstellungsarchitektonisch gut nachvollziehbar lassen sich in der Böblinger Präsentation die einzelnen Werkentwicklungsstufen in Jakob Bräckles Malerei anschaulich herauskristallisieren. Malt er anfangs noch naturalistisch oder ist vorübergehend gar dem „Magischen Realismus“ zuzuordnen, wird sein Spätwerk unter dem Eindruck des avantgardistischen Malers Kasimir Malewitsch von einer nahezu abstrakten Reduktion bestimmt. Zwanzig Jahre vor seinem Tod 1987 formuliert er ein prägnantes Statement seiner individuellen Kunstanschauung, die sich wie ein Leitsatz durch sein höchst produktives Lebenswerk zieht: „Diese, meine einfache Landschaft Winterreute, welche nicht viel äußeren Reiz hat, ließ mich schon früh in das Geheimnisvolle der Natur, in das Unsichtbare, in das Ewige hineinblicken“.   Rahmenprogramm: Sonntag, 19. Mai 2019: INTERNATIONALER MUSEUMSTAG Exzessive agrarische Nutzung von Feldern und das Verschwinden von Blumenwiesen lässt ganze Bienenpopulationen sterben. Mit Hilfe von uns Menschen werden alternative Lebensräume geschaffen. Dementsprechend verlagert sich die Honigproduktion dieser kleinen Nutztiere verstärkt in städtisches Gebiet... Seit 20. Mai 2018 gibt es den »Weltbienentag«. 11-17 Uhr: Verkostung und Verkauf des Stadt-Honigs »Kesselgold« durch Dirk Lenz, Hobby-Imker in Stuttgart. 12 Uhr und 15 Uhr: Vortrag über Bienen sowie deren in den letzten Jahren beliebter werdende Haltung in Großstädten. 14 Uhr: Führung mit Galerieleiterin Corinna Steimel. Eintritt frei.   Samstag, 1. Juni 2019: STADTWANDERUNG DURCH BÖBLINGENS SÜDEN mit Ursula Kupke, Heckengäu-Naturführerin Nach einem Kurzrundgang durch die Ausstellung mit gemalten Landschaftsbildern gibt es anschließend das Angebot, sich zum Wandern auf befestigten Wegen durch einen malerischen Stadtteil Böblingens anzuschließen. Es bestehen Mitfahrgelegenheiten zum Ausgangspunkt. 14 Uhr: Treffpunkt Kurzführung: Foyer des Museums Zehntscheuer. Regulärer Eintritt. 15 Uhr: Treffpunkt Wanderung: Parkplatz beim Eisenbahnerverein Rauher Kapf (in Richtung Schönaich gelegen). Gesamtdauer: ca. 2 1/2 Std. (reine Gehzeit: 13/4 Std.). Keine Teilnahmegebühr.   Donnerstag, 6. Juni 2019, 18:30 -21:30 Uhr: WEIN-PROBE »SÜDDEUTSCHE WEINLANDSCHAFTEN« mit Sebastian Hölcke, Weinkenner und Betriebsleiter Aramark GmbH Mit der Verkostung erlesener Weiß- und Rotweine von Winzern aus der Region werden die vielschichtigen Veränderungen, welche die Weinwirtschaft im Verlaufe des 20. Jahrhunderts, etwa durch staatlich gesteuerte Flurprogramme erfuhr oder das Entstehen der württembergischen Monokulturen Trollinger, Lemberger oder Riesling, zum Thema erhoben. Regulärer Eintritt plus Kostenbeitrag 7 Euro. Um Anmeldung bis spätestens 2.6.2019 unter 07031/669-1681 oder per Mail an steimel@boeblingen.de wird gebeten.   Samstag, 22. Juni 2019, 15 -17 Uhr: AQUARELLMALEREI-KURS für Jugendliche und Erwachsene mit der Künstlerin Barbara Karsch-Chaïeb, Stuttgart Nach einer Kurzführung durch die Ausstellung findet für alle Interessierten ein gemeinsamer Kurs zum Thema »Landschaft« in der Pastell- sowie Aquarelltechnik statt. Das Malmaterial, darunter zudem verschiedene Erd- und Gesteinspigmente, Werkzeug sowie Papier werden gestellt. Treffpunkt: Museumsfoyer. Regulärer Eintritt. Um Anmeldung bis spätestens 16.6.2019 unter 07031/669-1681 oder per Mail an steimel@boeblingen.de wird gebeten.   Samstag, 29. Juni 2019, 15-17 Uhr: BLUMENKUNST-PERFORMANCE »ES GRÜNT SO GRÜN…« mit Gaby Zöllner-Glutsch, Meisterin Stuttgarter Ikebana-Schule e.V. In vielen Künsten ist die Schönheit, Sinnlichkeit und Mannigfaltigkeit der Natur ein wichtiges Thema. Im Ikebana, das seine Wurzeln in Japan hat, wird die Pflanze mit all ihren Eigenheiten als Kunstwerk betrachtet. Aus Formen, Farben, Strukturen, Haptik, genauem Beobachten und profunden Pflanzenkenntnissen entsteht eine lebendige Blumen-Skulptur. Beim Arrangieren wird eine meditative Stimmung eingefangen. Auf erhabene Weise wird so das minimalistisch Schwäbische mit der traditionellen japanischen Blumenkunst-Technik verbunden. Regulärer Eintritt plus Kostenbeitrag 5 Euro.   Sonntag, 7. Juli 2019, 17 Uhr: LESUNG ZUR FINISSAGE mit Arnold Stadler, Schriftsteller, Essayist und Georg-Büchner-Preisträger »Nur die Einsamkeit kann den heutigen Menschen vom Materialismus retten und ihn zur Besinnung bringen. Wer aber die Einsamkeit nicht mehr erträgt, ist schon verloren. Denn er hört keine innere Stimme mehr«, schrieb der Künstler Jakob Bräckle einmal. Der Schriftsteller Arnold Stadler hat sich 2012 mit seinem Buch »Auf dem Weg nach Winterreute. Ein Ausflug in die Welt des Malers Jakob Bräckle« dem bekannten süddeutschen Künstler und dessen Leben gewidmet. Während des Stadtfest-Wochenendes ist der Eintritt frei.
05. May 2019 - 00:00
Pfarrgasse 2
Böblingen
71032
Deutschland

Aktueller Termin von "Städtische Galerie Böblingen"

„Jakob Bräckle - Meine einfache Landschaft“

05. May 2019 - 00:00 – 07. Jul 2019 - 00:00
Städtische Galerie Böblingen

Der 1897 im oberschwäbischen Dorf Winterreute, - einem heutigen Stadtteil von Biberach an der Riß - geborene Jakob Bräckle zählt zu den bedeutenden Malern im 20. Jahrhundert. Ehemals einem eher kleineren Kreis von Sammlern und Kunstkennern bekannt, reicht seine Wertschätzung heute weit über die regionalen Grenzen hinaus. Seine Bilder erfreuen sich einer ungebrochenen und sich stetig vermehrenden Beliebtheit. Direkt im Anschluss an sein Studium an der Kunstakademie Stuttgart wurde er ab 1926 Mitglied im Ausstellerverband der sogenannten „Stuttgarter Sezession“ und nahm bis deren zwangsweisen Auflösung bis 1932 regelmäßig an den Präsentationen dieser progressiv eingestellten Künstlergruppe teil. Mit seinen unverwechselbaren Landschaften und Naturbildern hat er den Blick auf Oberschwaben und hauptsächlich auf das vorindustrielle Leben auf dem Land maßgeblich geprägt. Kein anderer Künstler Süddeutschlands hat sich am Motiv der ländlichen Felder und dörflichen Gebäude mit ähnlicher Beharrlichkeit abgearbeitet. So gelang es ihm auf unnachahmliche Weise, den Strukturwandel der einst von Bauernfamilien, Pflügen und Pferden gehegten Äcker, Weideflächen und Wälder hin zu einer technisierten, agrarindustriellen Forst- und Landwirtschaft einzufangen und gleichzeitig mit einer zeitgemäßen künstlerischen Darstellungsart zu verbinden. In der Überblicksausstellung, die in großen Teilen aus dem Museum Biberach, das im Besitz des gesamten Nachlasses des Künstlers ist, übernommen wird, werden die Schaffensphasen seiner sich über insgesamt 65 Jahre lang ausgeführte Malerei, angereichert mit Leihgaben aus prominenten öffentlichen Sammlungen erstmals in diesem Umfang in Böblingen und somit in der Region Stuttgart vorgestellt. Zusätzlich wird die Schau mit Exponaten aus Privatbesitz aus dem hiesigen Raum bereichert. Ausstellungsarchitektonisch gut nachvollziehbar lassen sich in der Böblinger Präsentation die einzelnen Werkentwicklungsstufen in Jakob Bräckles Malerei anschaulich herauskristallisieren. Malt er anfangs noch naturalistisch oder ist vorübergehend gar dem „Magischen Realismus“ zuzuordnen, wird sein Spätwerk unter dem Eindruck des avantgardistischen Malers Kasimir Malewitsch von einer nahezu abstrakten Reduktion bestimmt. Zwanzig Jahre vor seinem Tod 1987 formuliert er ein prägnantes Statement seiner individuellen Kunstanschauung, die sich wie ein Leitsatz durch sein höchst produktives Lebenswerk zieht: „Diese, meine einfache Landschaft Winterreute, welche nicht viel äußeren Reiz hat, ließ mich schon früh in das Geheimnisvolle der Natur, in das Unsichtbare, in das Ewige hineinblicken“.

 

Rahmenprogramm:

Sonntag, 19. Mai 2019: INTERNATIONALER MUSEUMSTAG

Exzessive agrarische Nutzung von Feldern und das Verschwinden von Blumenwiesen lässt ganze Bienenpopulationen sterben. Mit Hilfe von uns Menschen werden alternative Lebensräume geschaffen. Dementsprechend verlagert sich die Honigproduktion dieser kleinen Nutztiere verstärkt in städtisches Gebiet...

Seit 20. Mai 2018 gibt es den »Weltbienentag«.

11-17 Uhr: Verkostung und Verkauf des Stadt-Honigs »Kesselgold« durch Dirk Lenz, Hobby-Imker in Stuttgart.

12 Uhr und 15 Uhr: Vortrag über Bienen sowie deren in den letzten Jahren beliebter werdende Haltung in Großstädten.

14 Uhr: Führung mit Galerieleiterin Corinna Steimel. Eintritt frei.

 

Samstag, 1. Juni 2019: STADTWANDERUNG DURCH BÖBLINGENS SÜDEN mit Ursula Kupke, Heckengäu-Naturführerin

Nach einem Kurzrundgang durch die Ausstellung mit gemalten Landschaftsbildern gibt es anschließend das Angebot, sich zum Wandern auf befestigten Wegen durch einen malerischen Stadtteil Böblingens anzuschließen. Es bestehen Mitfahrgelegenheiten zum Ausgangspunkt.

14 Uhr: Treffpunkt Kurzführung: Foyer des Museums Zehntscheuer. Regulärer Eintritt.

15 Uhr: Treffpunkt Wanderung: Parkplatz beim Eisenbahnerverein Rauher Kapf (in Richtung Schönaich gelegen). Gesamtdauer: ca. 2 1/2 Std. (reine Gehzeit: 13/4 Std.). Keine Teilnahmegebühr.

 

Donnerstag, 6. Juni 2019, 18:30 -21:30 Uhr: WEIN-PROBE »SÜDDEUTSCHE WEINLANDSCHAFTEN« mit Sebastian Hölcke, Weinkenner und Betriebsleiter Aramark GmbH

Mit der Verkostung erlesener Weiß- und Rotweine von Winzern aus der Region werden die vielschichtigen Veränderungen, welche die Weinwirtschaft im Verlaufe des 20. Jahrhunderts, etwa durch staatlich gesteuerte Flurprogramme erfuhr oder das Entstehen der württembergischen Monokulturen Trollinger, Lemberger oder Riesling, zum Thema erhoben. Regulärer Eintritt plus Kostenbeitrag 7 Euro. Um Anmeldung bis spätestens 2.6.2019 unter 07031/669-1681 oder per Mail an steimel@boeblingen.de wird gebeten.

 

Samstag, 22. Juni 2019, 15 -17 Uhr: AQUARELLMALEREI-KURS für Jugendliche und Erwachsene mit der Künstlerin Barbara Karsch-Chaïeb, Stuttgart

Nach einer Kurzführung durch die Ausstellung findet für alle Interessierten ein gemeinsamer Kurs zum Thema »Landschaft« in der Pastell- sowie Aquarelltechnik statt. Das Malmaterial, darunter zudem verschiedene Erd- und Gesteinspigmente, Werkzeug sowie Papier werden gestellt. Treffpunkt: Museumsfoyer. Regulärer Eintritt. Um Anmeldung bis spätestens 16.6.2019 unter 07031/669-1681 oder per Mail an steimel@boeblingen.de wird gebeten.

 

Samstag, 29. Juni 2019, 15-17 Uhr: BLUMENKUNST-PERFORMANCE »ES GRÜNT SO GRÜN…« mit Gaby Zöllner-Glutsch, Meisterin Stuttgarter Ikebana-Schule e.V.

In vielen Künsten ist die Schönheit, Sinnlichkeit und Mannigfaltigkeit der Natur ein wichtiges Thema. Im Ikebana, das seine Wurzeln in Japan hat, wird die Pflanze mit all ihren Eigenheiten als Kunstwerk betrachtet. Aus Formen, Farben, Strukturen, Haptik, genauem Beobachten und profunden Pflanzenkenntnissen entsteht eine lebendige Blumen-Skulptur. Beim Arrangieren wird eine meditative Stimmung eingefangen. Auf erhabene Weise wird so das minimalistisch Schwäbische mit der traditionellen japanischen Blumenkunst-Technik verbunden. Regulärer Eintritt plus Kostenbeitrag 5 Euro.

 

Sonntag, 7. Juli 2019, 17 Uhr: LESUNG ZUR FINISSAGE mit Arnold Stadler, Schriftsteller, Essayist und Georg-Büchner-Preisträger

»Nur die Einsamkeit kann den heutigen Menschen vom Materialismus retten und ihn zur Besinnung bringen. Wer aber die Einsamkeit nicht mehr erträgt, ist schon verloren. Denn er hört keine innere Stimme mehr«, schrieb der Künstler Jakob Bräckle einmal. Der Schriftsteller Arnold Stadler hat sich 2012 mit seinem Buch »Auf dem Weg nach Winterreute. Ein Ausflug in die Welt des Malers Jakob Bräckle« dem bekannten süddeutschen Künstler und dessen Leben gewidmet. Während des Stadtfest-Wochenendes ist der Eintritt frei.

Besuchen Sie die Kulturregionen Deutschlands

Alle Regionen
Alle Regionen