1950 eröffnete Jürgen Riecke seine Töpferei in Duingen und wurde durch seine ungewöhnliche Arbeit auch international bekannt. Mit 69 Jahren verstarb er 1997 überraschend an den Folgen eines Herzinfarktes, trotzdem ist sein Name in Duingen nach wie vor sehr präsent. Und nicht nur dort. In Sammlerkreisen und Museen wird der Name Riecke hochgeschätzt. Jürgen Riecke war ein Autodidakt, der inspiriert durch den Töpferort Duingen seinen Lebensweg in der Keramik fand. Ursprünglich in Münster am 01.10.1927 geboren, wurde er zum Duinger Original, der die alte Töpfertradition mit Modernität und Zeitgeist verband. Selten gab es einen Keramiker mit einem so ausgeprägten Wiedererkennungswert. Innovativ und neu war damals seine Arbeit, und ganz klar vom Bauhaus inspiriert. Zylinder, Kugel, Kegel, Quader und Pyramide bildeten die Grundformen, die kombiniert und variiert wurden. Dieses „Spiel mit den Grundformen“ nannte Jürgen Riecke „Form und Variation“ und bildete das Hauptthema seines Schaffens. Kopieren wollte er nie, sondern etwas Eigenes schaffen. Genauso ging Riecke bei der Entwicklung seiner Glasuren neue Wege. Gemäß der Duinger Tradition verwendete er die Salzglasur. Aber zusätzlich wurde die Keramik vor dem Einbrand mit selbst entwickelten Glasuren bemalt. Also diente die Glasur nicht nur als (glänzender) Überzug, sondern auch als Dekor und zur zusätzliche Strukturierung. Autodidakten sind klar im Vorteil, da sie meinen sich nur wenigen Zwängen unterwerfen zu müssen. Aber nicht jeder kann mit dieser „Freiheit“ umgehen. Jürgen Riecke, dieser analytische und gleichzeitig sehr zielstrebige Geist, der ursprünglich Physik studieren wollte, konnte es. Zusätzlich beschäftigte Jürgen Riecke sind mit Grundsatzfragen der ästhetischen Wahrnehmung und entwickelte seine eigene Theorie. Kurz vor seinem Tod bereitete Jürgen Riecke sich auf eine große Werkstattausstellung anlässlich seiner fünfzigjährigen Tätigkeit als Keramiker vor. Die damals entstandene Keramik wird nun unter anderem im Töpfermuseum Duingen ausgestellt und steht zum Verkauf. Außerdem steht dem Museum Material aus dem Nachlass der Familie Riecke zur Verfügung, das erstmalig öffentlich gezeigt wird. Beispielsweise sind das die originalen Werkstatt-, Glasur- & Brennbücher, alte Ausstellungsplakate, Flyer und Informationen rund um die Person Jürgen Riecke. Ein besonderes Highlight ist die von Riecke selbstgebaute Töpferscheibe, eine Schenkung der Familie an das Töpfermuseum. Ab Sonntag, den 15. Oktober um 15 Uhr wird diese neue Sonderausstellung im Beisein der Familie Riecke und Bürgermeister Klaus Krumfuß eröffnet. Die Keramik kann (zum Teil) käuflich erworben werden. Die Ausstellung wird verlängert! Öffnungszeiten: jeweils mittwochs + sonntags von 15 – 17 Uhr, oder nach Voranmeldung. Der Eintritt ist frei.
15. Oct 2023 - 15:00
Töpferstraße 8
Duingen
31089
Deutschland

Aktueller Termin von "Töpfermuseum Duingen"

Ausstellung "Jürgen Riecke - Salzbrandkeramik" / Verlängerung!

15. Oct 2023 - 15:00 – 30. Jun 2024 - 17:00
Töpfermuseum Duingen

1950 eröffnete Jürgen Riecke seine Töpferei in Duingen und wurde durch seine ungewöhnliche Arbeit auch international bekannt. Mit 69 Jahren verstarb er 1997 überraschend an den Folgen eines Herzinfarktes, trotzdem ist sein Name in Duingen nach wie vor sehr präsent. Und nicht nur dort. In Sammlerkreisen und Museen wird der Name Riecke hochgeschätzt.

Jürgen Riecke war ein Autodidakt, der inspiriert durch den Töpferort Duingen seinen Lebensweg in der Keramik fand. Ursprünglich in Münster am 01.10.1927 geboren, wurde er zum Duinger Original, der die alte Töpfertradition mit Modernität und Zeitgeist verband. Selten gab es einen Keramiker mit einem so ausgeprägten Wiedererkennungswert.

Innovativ und neu war damals seine Arbeit, und ganz klar vom Bauhaus inspiriert.

Zylinder, Kugel, Kegel, Quader und Pyramide bildeten die Grundformen, die kombiniert und variiert wurden. Dieses „Spiel mit den Grundformen“ nannte Jürgen Riecke „Form und Variation“ und bildete das Hauptthema seines Schaffens. Kopieren wollte er nie, sondern etwas Eigenes schaffen.

Genauso ging Riecke bei der Entwicklung seiner Glasuren neue Wege. Gemäß der Duinger Tradition verwendete er die Salzglasur. Aber zusätzlich wurde die Keramik vor dem Einbrand mit selbst entwickelten Glasuren bemalt. Also diente die Glasur nicht nur als (glänzender) Überzug, sondern auch als Dekor und zur zusätzliche Strukturierung.

Autodidakten sind klar im Vorteil, da sie meinen sich nur wenigen Zwängen unterwerfen zu müssen. Aber nicht jeder kann mit dieser „Freiheit“ umgehen. Jürgen Riecke, dieser analytische und gleichzeitig sehr zielstrebige Geist, der ursprünglich Physik studieren wollte, konnte es. Zusätzlich beschäftigte Jürgen Riecke sind mit Grundsatzfragen der ästhetischen Wahrnehmung und entwickelte seine eigene Theorie.

Kurz vor seinem Tod bereitete Jürgen Riecke sich auf eine große Werkstattausstellung anlässlich seiner fünfzigjährigen Tätigkeit als Keramiker vor. Die damals entstandene Keramik wird nun unter anderem im Töpfermuseum Duingen ausgestellt und steht zum Verkauf. Außerdem steht dem Museum Material aus dem Nachlass der Familie Riecke zur Verfügung, das erstmalig öffentlich gezeigt wird. Beispielsweise sind das die originalen Werkstatt-, Glasur- & Brennbücher, alte Ausstellungsplakate, Flyer und Informationen rund um die Person Jürgen Riecke. Ein besonderes Highlight ist die von Riecke selbstgebaute Töpferscheibe, eine Schenkung der Familie an das Töpfermuseum.

Ab Sonntag, den 15. Oktober um 15 Uhr wird diese neue Sonderausstellung im Beisein der Familie Riecke und Bürgermeister Klaus Krumfuß eröffnet. Die Keramik kann (zum Teil) käuflich erworben werden. Die Ausstellung wird verlängert!

Öffnungszeiten: jeweils mittwochs + sonntags von 15 – 17 Uhr, oder nach Voranmeldung. Der Eintritt ist frei.

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