
Lebenstraum! Mehr Lebensraum für Wildtiere.
Das Jagdrevier Hitzelsberg liegt im Landkreis Cham zwischen der Stadt Roding und dem Markt Stamsried. Ein ganz normales Jagdrevier in einer ländlichen, intensiv landwirtschaftlich genutzten Gegend? Nicht ganz.
Seit Jahrzehnten ist Dietmar Strasser als Jagdpächter verantwortlich für das Jagdrevier Hitzelsberg und er versteht sich nicht nur als Jäger, sondern in erster Linie als Heger, Gestalter und Pfleger von Lebensraum für Wildtiere.
Die Ausstellung im Museum Jagd und Wild stellt die Besonderheiten des Jagdreviers Hitzelsberg und seinen Jagdpächter vor.
Dietmar Strasser legt Biotope an, schichtet Lesesteinhaufen auf und stapelt Totholz. Er pflanzt lange, mehrreihige Hecken und Streuobstwiesen. An Waldrändern und unter Hochspannungsmasten schafft er Wildäcker. In Maisfelder oder an Feldrändern sät er Blühstreifen ein. Es ist ihm wichtig, bestehende und neu geschaffene Lebensräume für heimische Wildpflanzen und Wildtiere miteinander zu verbinden und zu vernetzen. Nur so finden die Tiere leichter Nahrung und Schutz. Das alles stemmt er in seiner Freizeit.
Schwarzwild und Raubwild wird auch im Revier Hitzelsberg bejagt, aber der gelernte Landwirt und städtische Beamte Strasser brennt dafür, einen Beitrag zu mehr Artenvielfalt zu leisten. Insektenschutz, Vogelschutz und Artenschutz gehören für ihn genauso zu einem intakten Revier wie der durch Bejagung regulierbare Anteil von jagdbarem Wild.
Strasser ist Idealist, aber auch Realist, und er tritt ein für ein gutes Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie. Die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten und Waldbesitzern seines Reviers schätzt er sehr und sie trägt Früchte. In einer intensiv genutzten Kulturlandschaft haben Wildtiere nur dann eine echte Chance auf artgerechtes Leben, wenn alle zusammenwirken: Land- und Forstwirtschaft, Jagdwesen, Umwelt- und Naturschutz und Freizeitnutzer.
Für die Ausstellung wurde Dietmar Strasser bei seinen Arbeiten im Jagdrevier Hitzelsberg über einen längeren Zeitraum durch die Gebietsbetreuerin des Naturparks Oberer Bayerischer Wald, Anette Lafaire, begleitet. In Fotografien, Begleittexten und mit einem Kurzfilm seines Jagdgenossen Mathias Schoierer wird das Thema anschaulich vermittelt. Präparate von Wildtieren und weitere Objekte ergänzen die Sonderschau.
Das Jagdrevier Hitzelsberg ist in Fachkreisen schon seit einigen Jahren bekannt. 2018 erhielt Strasser für sein Engagement den Umweltschutzpreis des Landkreises Cham, vom Landesjagdverband wurde die Jagdgenossenschaft Hitzelsberg als bestes bayerisches Jagdrevier gewürdigt und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz verlieh 2019 an Dietmar Strasser die Auszeichnung „Grüner Engel“ für vorbildliche Leistungen und langjähriges, nachhaltiges, ehrenamtliches Engagement im Umweltbereich.
Zur Ausstellung wird ein Begleitprogramm angeboten.