
Letzte Schicht: Brandenburg 1994 – Fotografien von Peter Hamel
Die neunziger Jahre waren geprägt von einem folgenreichen Umbruch der ostdeutschen Industrielandschaft. Werksstilllegungen, Standortaufgaben, Abrisse waren an der Tagesordnung. Heute zeugt oft nichts mehr von den Werksanlagen, da selbst architektonisch und industriegeschichtlich bedeutende Beispiele in jenen Jahren nur selten als erhaltenswert erkannt und unter Denkmalschutz gestellt wurden. Dies war die Stunde der Dokumentarfotografie, der es gelang, zumindest exemplarisch Eindrücke zu sichern, bevor diese Lebens- und Arbeitswelten verschwanden.
Die Ausstellung lenkt den Blick auf drei aufgegebene Standorte der fossilen Energieerzeugung im Land Brandenburg: Kraftwerke in Potsdam-Nord, Brieskow-Finkenheerd und Eisenhüttenstadt, die 1902, 1923 beziehungsweise 1957 in Betrieb gingen und bis zur Jahrtausendwende allesamt abgebrochen wurden. Der Fotograf PETER HAMEL hat sie 1994 unmittelbar vor oder nach ihrer Stilllegung besucht und in einer Serie eindrücklicher Farbaufnahmen gebannt. Davon ist erstmals eine Auswahl von 15 Bildern im Museum Utopie und Alltag zu sehen.
PETER HAMEL wurde 1955 in Bad Oeynhausen geboren, studierte Sozialwissenschaften und Germanistik und ist seit 1986 freiberuflicher Fotograf mit Wohnsitz in Hamburg. Seine Bilder wurden u.a. veröffentlicht in Stern, GEO und MARE. Er wurde wiederholt zu einem der besten 200 Webefotografen der Welt gekürt, wurde ausgezeichnet mit dem internationalen „Gregor Calendar Award“ und nominiert für den „Deutschen Designpreis“. Derzeit befasst er sich intensiv mit Landschaftsfotografie. Zur Ausstellung erscheint sein neues Fotobuch „Peter Hamel: Brandenburg 1994“.