Vortrag von Prof. Dr. Elizabeth Harvey (University of Nottingham) im Burgsaal Im Rahmen der Vortragsreihe „BRITISCHE BLICKE AUF DEUTSCHLAND IM 19. UND 20. JAHRHUNDERT“ In der Literatur zum ‚Einsatz’ ausländischer Arbeitskräfte und zur Frauenarbeit in der deutschen Kriegswirtschaft stehen die Gründe für die besonders starke Rekrutierung von weiblichen Arbeitskräften aus Osteuropa oder die unterschiedliche Heranziehung von Männern und Frauen für die Arbeit vor Ort in den besetzten Ländern selten im Vordergrund. Waren nichtdeutsche Frauen verschiedener Nationalität – ob Jüdinnen oder Nichtjüdinnen – eine Ressource erster Wahl oder ein ‚letzter Rest’, den es zu mobilisieren galt? Inwieweit galten sie – im Vergleich zu deutschen Frauen und nichtdeutschen Männern - als flexible Manövriermasse innerhalb der ständig wiederholten Auskämmungen und Umsetzungen von Arbeitskräften in der deutschen Kriegswirtschaft? Hatten die Arbeitgeber und die Arbeitsverwaltung Vorstellungen von geschlechtsspezifischen Beschränkungen, die auch für ausländische Arbeiterinnen galten, oder wurden Geschlechtsunterschiede in Bezug auf Frauen ‚niedrigstehender Rassen’ einfach nivelliert? Elizabeth Harvey ist Professorin für Geschichte an der University of Nottingham und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Zeitgeschichte Berlin-München. Außerdem war sie Mitglied der Unabhängigen Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums 1933 – 1945. Zu ihren Publikationen zählt u.a. „‘Der Osten braucht dich!‘ Frauen und nationalsozialistische Germanisierungspolitik.“ (2010) Der Eintritt ist frei.
28. Nov 2019 - 19:00
Burgwall 19
Büren-Wewelsburg
33142
Deutschland

Aktueller Termin von "Kreismuseum Wewelsburg"

Nationalsozialistische Arbeitskräftepolitik im besetzten Europa und Geschlecht: Ein Forschungsfeld

28. Nov 2019 - 19:00 – 28. Nov 2019 - 21:00
Kreismuseum Wewelsburg

Vortrag von Prof. Dr. Elizabeth Harvey (University of Nottingham) im Burgsaal

Im Rahmen der Vortragsreihe „BRITISCHE BLICKE AUF DEUTSCHLAND IM 19. UND 20. JAHRHUNDERT“

In der Literatur zum ‚Einsatz’ ausländischer Arbeitskräfte und zur Frauenarbeit in der deutschen Kriegswirtschaft stehen die Gründe für die besonders starke Rekrutierung von weiblichen Arbeitskräften aus Osteuropa oder die unterschiedliche Heranziehung von Männern und Frauen für die Arbeit vor Ort in den besetzten Ländern selten im Vordergrund. Waren nichtdeutsche Frauen verschiedener Nationalität – ob Jüdinnen oder Nichtjüdinnen – eine Ressource erster Wahl oder ein ‚letzter Rest’, den es zu mobilisieren galt? Inwieweit galten sie – im Vergleich zu deutschen Frauen und nichtdeutschen Männern - als flexible Manövriermasse innerhalb der ständig wiederholten Auskämmungen und Umsetzungen von Arbeitskräften in der deutschen Kriegswirtschaft? Hatten die Arbeitgeber und die Arbeitsverwaltung Vorstellungen von geschlechtsspezifischen Beschränkungen, die auch für ausländische Arbeiterinnen galten, oder wurden Geschlechtsunterschiede in Bezug auf Frauen ‚niedrigstehender Rassen’ einfach nivelliert?

Elizabeth Harvey ist Professorin für Geschichte an der University of Nottingham und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Zeitgeschichte Berlin-München. Außerdem war sie Mitglied der Unabhängigen Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums 1933 – 1945. Zu ihren Publikationen zählt u.a. „‘Der Osten braucht dich!‘ Frauen und nationalsozialistische Germanisierungspolitik.“ (2010)

Der Eintritt ist frei.

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