
Otto Beckmann: Schwarz auf Weiß – radiert und geschabt 1974 - 2025
Das Nordfriesland Museum. Nissenhaus zeigt derzeit die Sonderausstellung „Otto Beckmann - Schwarz auf Weiß; radiert und geschabt – 1974 - 2025“. Dahinter verbirgt sich eine große Retrospektive, die zum 80sten Geburtstag des norddeutschen Malers und Grafikers zu sehen ist. Gezeigt werden Werke von den frühen Anfängen des Künstlers bis in die Gegenwart.
Otto Beckmann ist viel herumgekommen, im Kleinen wie im Großen, in der Gegend und in der Welt. Und hier wie dort kennzeichnet eine Konstante das Wesen seiner Kunst.
Sei es, dass er während einer Vietnam-Reise bemalte Postkarten an Freunde und Bekannte schickt, um sie hernach (vorübergehend) wieder einzusammeln und zu einem Reisetagebuch zu verarbeiten. Oder dass er unermüdlich Briefe ans Meer schreibt, ohne eine Antwort zu erwarten und sie – wenngleich in anderer Form – am Ende dann doch bekommt (aber das ist eine andere Geschichte). Zudem fand und findet er immer neue Mittel und Wege, um die tiefen Wasser einer Drucktechnik (der Radierung) auszuloten, die er später selbst mit unverwechselbarer Handschrift prägen sollte. Denn was am Ende so leicht daherkommt, ist das Ergebnis konzentrierter, manchmal harter Arbeit und der Fähigkeit, sich einzulassen und immer wieder neu zu erfinden, zu experimentieren.
Seiner vorübergehenden Wahlheimat Nordfriesland, vor allem der Halbinsel Eiderstedt, hat der gebürtige Mecklenburger mit prägender Kindheit auf der Nordseeinsel Föhr genauso viel zu verdanken wie diese ihm – als ihrem etwas anderen, aber unermüdlichen Chronisten. Unzählige Werke sind hier entstanden, sei es konkret auf Leinwand, Papier und Radierplatte oder im Kopf.