Oberschlesien hat viele spannende Sagen und Legenden zu bieten. Lernt sie bei einem Besuch im Oberschlesischen Landesmuseum kennen. Auch kreative Köpfe kommen auf ihre Kosten – lasst eurer Fantasie freien Lauf und lernt in der Schreib- und Erzählwerkstatt, wie ihr eure Ideen aufs Papier bringt und in ein eigenes Buch verwandelt.Nur nach Anmeldung bis 13.11. unter vermittlung@oslm.de.5€ pro Person. Passend zur aktuellen Sonderausstellung „Silberfieber. Der Tarnowitzer Bergbau – das UNESCO-Welterbe in Oberschlesien“ geben wir euch einen Einblick in die Tarnowitzer Sagenwelt.Die Sagen aus Tarnowitz drehen sich um den Bergbau, haben viel mit Wasser zu tun und streifen die Anfänge der Stadt. Neben den halbhistorischen Erzählungen über den Bauern Rybka, der auf einem Feld bei Alt Tarnowitz den ersten Erzklumpen fand, der Geschichte von den Bergmeistern aus dem 16. Jahrhundert, der „Weißen Frau“ auf Schloss Neudeck (Świerklaniec) oder den Irrlichtern gehören vor allem die Erzählungen über den Berggeist zu den beliebtesten Motiven der lokalen Sagenwelt.Der Berggeist, in der oberschlesisch-polnischen Mundart auch „Skarbnik“ genannt, war ein Wesen, das über die Bergwerke wachte, die Unbelehrbaren bestrafte und den Schwachen half. Er wurde auf verschiedene Weise dargestellt – als mächtiger alter Mann mit Bart, Kapuze und Grubenlampe; er konnte jedoch auch die Gestalt eines anderen Menschen oder sogar eines Tieres annehmen. Noch im 20. Jahrhundert waren Geschichten über den „Skarbnik“ äußerst beliebt. 1927 wurden viele von ihnen vom Tarnowitzer Arbeiterschriftsteller Karl Franz Mainka (1868–1938) in einem Band gesammelt und veröffentlicht.Die Flüsse Drama oder Stola (der Name leitet sich vom „Stollen“ ab) und die „Pingen“ genannten Tümpel – eine Folge des Bergbaus – waren hingegen mit Geschichten über den Wassermann verbunden. Diese Gestalt, in der oberschlesischen Mundart Utopletz genannt (abgeleitet vom polnischen utopić – ertrinken), war ein kleiner Wasserdämon. Er wurde meist als menschenähnliches Wesen dargestellt, oft wie ein Mensch gekleidet – zumeist mit einem roten Gehrock – und mit Schwimmhäuten zwischen Fingern und Zehen. Diese schelmische Kreatur lauerte Menschen auf, die nachts an Teichen oder Flüssen vorbeikamen – besonders Betrunkenen –, um sie ins Wasser zu ziehen und in sein Unterwasserreich zu entführen.
15. Nov 2025 - 14:00
Bahnhofstraße 62
Ratingen
40883
Deutschland

Aktueller Termin von "Oberschlesisches Landesmuseum"

Samstags im Museum: Sagenhaft! Schreib- und Erzählwerkstatt

15. Nov 2025 - 14:00 – 15. Nov 2025 - 17:00
Oberschlesisches Landesmuseum

Oberschlesien hat viele spannende Sagen und Legenden zu bieten. Lernt sie bei einem Besuch im Oberschlesischen Landesmuseum kennen. Auch kreative Köpfe kommen auf ihre Kosten – lasst eurer Fantasie freien Lauf und lernt in der Schreib- und Erzählwerkstatt, wie ihr eure Ideen aufs Papier bringt und in ein eigenes Buch verwandelt.

Nur nach Anmeldung bis 13.11. unter vermittlung@oslm.de.

5€ pro Person.

 

Passend zur aktuellen Sonderausstellung „Silberfieber. Der Tarnowitzer Bergbau – das UNESCO-Welterbe in Oberschlesien“ geben wir euch einen Einblick in die Tarnowitzer Sagenwelt.

Die Sagen aus Tarnowitz drehen sich um den Bergbau, haben viel mit Wasser zu tun und streifen die Anfänge der Stadt. Neben den halbhistorischen Erzählungen über den Bauern Rybka, der auf einem Feld bei Alt Tarnowitz den ersten Erzklumpen fand, der Geschichte von den Bergmeistern aus dem 16. Jahrhundert, der „Weißen Frau“ auf Schloss Neudeck (Świerklaniec) oder den Irrlichtern gehören vor allem die Erzählungen über den Berggeist zu den beliebtesten Motiven der lokalen Sagenwelt.

Der Berggeist, in der oberschlesisch-polnischen Mundart auch „Skarbnik“ genannt, war ein Wesen, das über die Bergwerke wachte, die Unbelehrbaren bestrafte und den Schwachen half. Er wurde auf verschiedene Weise dargestellt – als mächtiger alter Mann mit Bart, Kapuze und Grubenlampe; er konnte jedoch auch die Gestalt eines anderen Menschen oder sogar eines Tieres annehmen. Noch im 20. Jahrhundert waren Geschichten über den „Skarbnik“ äußerst beliebt. 1927 wurden viele von ihnen vom Tarnowitzer Arbeiterschriftsteller Karl Franz Mainka (1868–1938) in einem Band gesammelt und veröffentlicht.

Die Flüsse Drama oder Stola (der Name leitet sich vom „Stollen“ ab) und die „Pingen“ genannten Tümpel – eine Folge des Bergbaus – waren hingegen mit Geschichten über den Wassermann verbunden. Diese Gestalt, in der oberschlesischen Mundart Utopletz genannt (abgeleitet vom polnischen utopić – ertrinken), war ein kleiner Wasserdämon. Er wurde meist als menschenähnliches Wesen dargestellt, oft wie ein Mensch gekleidet – zumeist mit einem roten Gehrock – und mit Schwimmhäuten zwischen Fingern und Zehen. Diese schelmische Kreatur lauerte Menschen auf, die nachts an Teichen oder Flüssen vorbeikamen – besonders Betrunkenen –, um sie ins Wasser zu ziehen und in sein Unterwasserreich zu entführen.

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