Zwei Freunde vor ihrem ersten Schultag – Momentaufnahme einer Freundschaft aus dem Jahr 1917, deren Leben ganz unterschiedlich verlief. Erich Scholz (links im Bild) und Karl Ernst Panofsky wuchsen zusammen in einem Tarnowitzer Mietshaus auf. Im Jahr der deutsch polnischen Teilung Oberschlesiens 1922 zog die Familie Panofsky nach Berlin und die Wege der beiden Kinder trennten sich. Während die Familie Panofsky nach Hitlers Machtergreifung nach Holland zog, trat Erich Scholz der SS bei und machte Karriere in der NS-Ministerialbürokratie. Ernst Panofsky floh nach Surinam und Kuba. Die Geschichte der beiden Jungen ist ein anschauliches Beispiel, wie das politische, ökonomische und soziale Umfeld die Kindheit und Jugend prägten. Kindheit heute, vor 50, 100 oder sogar 200 Jahren - die Unterschiede könnten kaum größer sein. Was ist Kindheit? Was oder wer gehörte damals zum Leben eines Kindes dazu? Auf welche Weise haben Familie, Umfeld und Religion das Leben von Kindern beeinflusst? Bis ins 18. Jahrhundert betrachtete man Kinder als „kleine Erwachsene“. Erst später wurde die Kindheit als eigenständiger Lebensabschnitt wahrgenommen. Die neue Sonderausstellung „Schaukelpferd und Zinnsoldaten“ spricht alle Generationen an. Kleidung, Spielzeug, Objekte zur Säuglings- und Kinderpflege, Taufausstattung, Kommunion und Konfirmation, Fotografien, Briefe, Zeugnisse, Schulbücher, Kinderliteratur, Tagebücher und Schulchroniken werden zu einem Panorama des bewegten 19. und 20. Jahrhunderts verbunden - von der Geburt, den ersten Lebensjahren, der Schul- und Freizeit bis hin zur Ausbildung. Dargestellt wird der Alltag der Kinder, wozu auch das Zusammenleben verschiedener Religionen und Nationalitäten, zwei Weltkriege, Heimatverlust durch Umsiedlung, Flucht, Vertreibung oder das Leben im Kommunismus gehörten. Begleitangebote für Schulen, Kinder und Familien, öffentliche Sonntagsführungen, Vorträge sowie Aktionstage ergänzen die Ausstellung. Fotonachweis: Zwei Freunde aus Tarnowitz vor ihrem ersten Schultag Slg. Jüdisches Historisches Museum (Amsterdam)
08. Jul 2018 - 00:00
Bahnhofstraße 62
Ratingen
40883
Deutschland

Aktueller Termin von "Oberschlesisches Landesmuseum"

Schaukelpferd und Zinnsoldaten. Kindheit und Jugend in Schlesien

08. Jul 2018 - 00:00 – 10. May 2020 - 00:00
Oberschlesisches Landesmuseum

Zwei Freunde vor ihrem ersten Schultag – Momentaufnahme einer Freundschaft aus dem Jahr 1917, deren Leben ganz unterschiedlich verlief. Erich Scholz (links im Bild) und Karl Ernst Panofsky wuchsen zusammen in einem Tarnowitzer Mietshaus auf. Im Jahr der deutsch polnischen Teilung Oberschlesiens 1922 zog die Familie Panofsky nach Berlin und die Wege der beiden Kinder trennten sich. Während die Familie Panofsky nach Hitlers Machtergreifung nach Holland zog, trat Erich Scholz der SS bei und machte Karriere in der NS-Ministerialbürokratie. Ernst Panofsky floh nach Surinam und Kuba. Die Geschichte der beiden Jungen ist ein anschauliches Beispiel, wie das politische, ökonomische und soziale Umfeld die Kindheit und Jugend prägten.

Kindheit heute, vor 50, 100 oder sogar 200 Jahren - die Unterschiede könnten kaum größer sein. Was ist Kindheit? Was oder wer gehörte damals zum Leben eines Kindes dazu? Auf welche Weise haben Familie, Umfeld und Religion das Leben von Kindern beeinflusst? Bis ins 18. Jahrhundert betrachtete man Kinder als „kleine Erwachsene“. Erst später wurde die Kindheit als eigenständiger Lebensabschnitt wahrgenommen.

Die neue Sonderausstellung „Schaukelpferd und Zinnsoldaten“ spricht alle Generationen an. Kleidung, Spielzeug, Objekte zur Säuglings- und Kinderpflege, Taufausstattung, Kommunion und Konfirmation, Fotografien, Briefe, Zeugnisse, Schulbücher, Kinderliteratur, Tagebücher und Schulchroniken werden zu einem Panorama des bewegten 19. und 20. Jahrhunderts verbunden - von der Geburt, den ersten Lebensjahren, der Schul- und Freizeit bis hin zur Ausbildung. Dargestellt wird der Alltag der Kinder, wozu auch das Zusammenleben verschiedener Religionen und Nationalitäten, zwei Weltkriege, Heimatverlust durch Umsiedlung, Flucht, Vertreibung oder das Leben im Kommunismus gehörten.

Begleitangebote für Schulen, Kinder und Familien, öffentliche Sonntagsführungen, Vorträge sowie Aktionstage ergänzen die Ausstellung.

Fotonachweis: Zwei Freunde aus Tarnowitz vor ihrem ersten Schultag
Slg. Jüdisches Historisches Museum (Amsterdam)

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